Gastronomie, Tourismus
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WIRTSCHAFT

Tourismusbetriebe kämpfen um Personal

Der Personalmangel macht den Tourismusbetrieben zunehmend zu schaffen: Kurz vor Beginn der Sommerhauptsaison sind beim AMS fast 1.800 offene Stellen in der Branche gemeldet. Man brauche dringend mehr Möglichkeiten, um weitere Arbeitskräfte aus dem Ausland zu bekommen, heißt es.

Der Aufwärtstrend im steirischen Sommertourismus dürfte sich auch heuer fortsetzen – von der Obersteiermark bis ins Thermenland rechnet man mit weiter steigenden Gästezahlen. Dennoch haben viele Betriebe zu kämpfen, weil ihnen das Personal fehlt.

Viele Betriebe melden Kräftebedarf nicht

„Wir haben momentan 1.770 gemeldete offene Stellen beim AMS. Das heißt aber, man kann das ohne weiters mal zwei rechnen, weil ja viele Betriebe das meist gar nicht melden. Und wir stehen vor der Herausforderung, dass wir eben jede Menge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch brauchen“, sagt Johann Spreitzhofer, selbst Hotelier und oberster Vertreter des Fachverbands auf Bundes- und Landesebene.

Versuch, auf Mitarbeitende einzugehen

Mit rund 24.000 Beschäftigten arbeiten derzeit zwar mehr Menschen in der sterischen Hotellerie und Gastronomie als je zuvor, doch vor allem der hohe Teilzeitanteil und der wachsende Bedarf sorgen dennoch für hunderte offene Stellen.

Immer mehr Betriebe setzen deshalb auf möglichst attraktive Arbeitsbedingungen, bestätigt auch Anna Koschuh vom Gartenhotel Ochensberger im oststeirischen St. Ruprecht an der Raab: „Auf die Mitarbeiterwünsche einzugehen, das ist natürlich das Allerwichtigste; ihnen eine ganz große Wertschätzung entgegenzubringen, den Dienstplan natürlich ein bisschen zu optimieren und die Zeiten vielleicht einzugrenzen.“

Zahlreiche Forderungen

Bessere Arbeitsbedingungen seien allerdings nur ein Teil der Lösung, sagen die Branchenvertreter und fordern von der Politik unter anderem einen Vollzeitbonus, ein höheres Saisonnier-Kontingent und Erleichterungen bei der Rekrutierung ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Die Evaluierung der Rot Weiß Rot-Card ist ein ganz wichtiges Thema, damit wir hier auch auf dem internationalen Markt fischen können“, so Johann Spreitzhofer. Nur so werde man die Personalkrise in den kommenden Jahren lösen können, hieß es aus der Branche.