Feistritztalbahn
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Verkehr

Feistritztalbahn wieder auf ganzer Strecke unterwegs

Die oststeirische Feistritztalbahn ist nach vier Jahren Stillstand am Samstag erstmals wieder beinahe die gesamte Strecke von Birkfeld nach Weiz gefahren. Ihre Zukunft ist damit allerdings noch nicht gesichert.

In den vergangenen Monaten waren zwei Bahnüberführungen bei der Weizer Straße (B72) von der Interessensgemeinschaft Feistritztalbahn repariert worden, nun kann der Zug in den kommenden Monaten wieder fahren.

Der Sonderzug am Samstag sei mit rund 250 Gästen ausgebucht gewesen, sagte Patrik Ehnsperg, Sprecher der Interessensgemeinschaft Feistritztalbahn. Darum habe man auch noch eine Sonderfahrt für Sonntag ins Programm genommen, damit auch wirklich alle, die mitfahren wollten, am Wiedereröffnungswochenende im wahrsten Sinne des Wortes zum Zug kommen.

Im Sommer wieder auf verkürzter Strecke

Für alle anderen wird im kommenden Sommer praktisch jeden Samstag und Sonntag gefahren, allerdings nur zwischen Birkfeld und Rossegg. „Unsere kleine Dampflok schafft die Strecke nach Weiz nicht“, so Ehnsperg. Für die Wiedereröffnung der gesamten Strecke wurde daher eine Diesellok als Unterstützung genutzt. Die Saison über wird aber hauptsächlich die kleine Dampflok für den Betrieb herangezogen.

Feistritztalbahn
APA/FEISTRITZTALBAHN

Die große Dampflok der Interessensgemeinschaft muss vorerst wegen einer ausstehenden Reparatur stillstehen: Rund 40.000 Euro würde die Instandsetzung des Kessels kosten – dieses Geld habe die Gemeinschaft aber derzeit nicht.

Problem Finanzierung

Die Finanzierung der Bahn ist ohnehin das größte Problem: Mit dem Verkauf der Fahrkarten könne zwar der laufende Betrieb und die dafür notwendige Kohle finanziert werden, doch die Instandhaltungsarbeiten schaffe man nicht, so Ehnsperg.

Rund 150.000 Euro pro Jahr wären dafür nötig, meinte er und hofft, dass das Land Steiermark künftig subventioniert, ähnlich wie den bei Touristen beliebten Flascherlzug in Stainz. Die Feistritztalbahn warte dafür sogar mit einer deutlich längeren Strecke und Überfahrten von Viadukten auf. Die Strecke sei mittlerweile auch samt all ihrer Bauwerke unter Denkmalschutz, sagte der Sprecher.

„Wir werden nicht aussterben“

Ziel sei es, wieder an die 20.000 Fahrgäste pro Jahr zu befördern. Abgesehen von den Fahrten am Wochenende werden gelegentlich auch Fahrten unter der Woche oder auf Wunsch auch Sonderfahrten für Vereine oder für bestimmte Anlässe angeboten. Erhalten wird derzeit praktisch alles von Freiwilligen. Die Bahnüberführungen wurden selbst repariert und auch junge Interessierte würden sich beteiligen: „Wir werden nicht aussterben, die Jungen kommen nach. Und der Zug muss auch fahren“, so Ehnsperg.