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Gesundheit

Studie: MRT zeigt Risiko von Hirnblutungen auf

Das Risiko, erneut eine Gehirnblutung zu erleiden, kann mittels MRT-Untersuchung gut eingeschätzt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Medizinischen Universität Graz. Entscheidend ist, der Ursache der Gehirnblutung auf den Grund zu gehen.

Gehirnblutungen zählen in Österreich zu den dritthäufigsten Todesursachen. Menschen, die eine solche Gehirnblutung er- und überlebt haben, haben generell ein erhöhtes Risiko, eine weitere Blutung zu erleiden. Der größte Risikofaktor ist Bluthochdruck, der die Gefäße schädigt, wenn er nicht behandelt wird.

Daten von mehr als 400 Patienten analysiert

Für die Studie analysierten die Mediziner die MRT-Bilder von mehr als 400 Schlaganfall-Patienten – mit dem Ergebnis, dass man daraus ablesen kann, wie hoch das persönliche Risiko ist, dass wieder eine Gehirnblutung auftritt, so Simon Fandler-Höfler von der Universitätsklinik für Neurologie: „Also wenn man mittels der MRT die Ursache der Gehirnblutung besser eingrenzen kann und damit in letzter Konsequenz auch das Risiko, kann man viel spezifischer die Risiken, die dahinter stehen, hinter dieser Ursache behandeln."

Bei der Studie zeigte sich, dass eine Gruppe von Erkrankungen, die zu Schädigungen kleiner Blutgefäße im Gehirn führen (zerebrale Mikroangiopathien), die Hauptursache für Gehirnblutungen sind. Insbesondere die zerebrale Amyloidangiopathie, bei der es zu Schädigungen von kleinen Hirngefäßen und Blutungen kommt, birgt ein hohes Risiko für erneute Blutungen. Aber auch bei anderen Ursachen, wie der sogenannten hypertensiven zerebralen Mikroangiopathie, kann dank moderner Bildgebung das individuelle Risiko einer erneuten Gehirnblutung gut eingeschätzt werden.

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Die Magnetresonanztomographie unterstützt die Risikoeinschätzung von Gehirnblutungen.

Prognose für Patienten

Bei einer der gefährlichsten Erkrankungen wird die Gefäßwand geschädigt, das tritt meist im höheren Alter auf. Das könne man derzeit medizinisch kaum aufhalten, so Fandler-Höfler – aber mithilfe der MRT-Untersuchung habe man zumindest eine Prognose für den Patienten und dessen Familie und Pflegende: „Bei einzelnen Höchstrisiko-Patienten machen wir das, dass wir jährlich eine MRT-Kontrolle machen, aber das ist für den durchschnittlichen, Routine-Patienten nicht notwendig, da reicht es, wenn man es sich einmal anschaut, weil da weiß man quasi, wo man steht, was das Problem ist und wie man es am besten behandeln kann."

Entscheidend für medikamentöse Therapie

Bei etwa 15 Prozent der Studien-Patienten habe man keine Ursache für die Gehirnblutung gefunden – das betreffe vor allem Jüngere. Diese Personengruppe habe auch ein geringes Risiko einer weiteren Hirnblutung. Wenn man weiß, wie hoch das Risiko ist, könne man auch besser entscheiden, wie der Patient weiter behandelt wird, so der Neurologe – also beispielsweise ob blutverdünnende Medikamente verschrieben werden können oder nicht.

Die beste Prävention eine Gehirnblutung zu erleiden ist die Vermeidung von leicht vermeidbaren Risikofaktoren: Dazu zählen laut der internationalen Interstroke-Studie: Bluthochdruck, Bewegungsmangel, ungünstige Blutfettwerte, Ernährung, Übergewicht, Rauchen, psychosoziale Faktoren, Alkohol, Herzerkrankungen und Diabetes.