Wissenschaft

Energiekosten erschweren Kraftstoffforschung

Die hohen Energiekosten werden immer mehr zur Hürde bei der Erforschung von alternativen Kraftstoffen für Schwermotoren – heißt es von einer Forschungseinrichtung der Technischen Universität Graz. Die hohen Kosten für Energie würden die Forschungsbudgets auffressen.

Bis zu 75 Tonnen Schweröl pro Tag verbrauchen große Tanker auf den Meeren. Am LEC Graz – dem Large Engine Competence Center – forscht man daran, wie Großmotoren auf solchen Schiffen nicht nur weniger verbrauchen, sondern auch daran, wie sie auf erneuerbare grüne Kraftstoffe wie Wasserstoff umgestellt werden können.

„Faktor drei bis vier in den Kosten“

Erst im Jahr 2020 hatte man etwa den Kraftstoff Ammoniak auf den riesigen Prüfständen im Einsatz – aber gerade hier seien die Kosten für den Testbetrieb enorm gestiegen, so LEC-Geschäftsführer Andreas Wimmer: „Und da geht es vor allem um die generellen Indexanpassungen. Es geht um die Steigerung der Energiekosten ganz allgemein und Betriebskosten, aber sehr wesentlich darum, weil wir die neuen Kraftstoffe Methanol, Ammoniak, Wasserstoff sehr vorantreiben wollen. Und die haben sich in den letzten zwei Jahren extrem entwickelt. Wir sehen hier Faktor teilweise drei bis vier in den Kosten für die einzelnen Kraftstoffarten.“

Dadurch werden Forschungsbudgets gesprengt. Als Reaktion hat man etwa die Laufzeiten der Motoren an den Prüfständen heruntergefahren: „Das heißt, es wird in dem Programm weniger Versuche geben.“

Versuchsanordnungen am Computer

Das bringe aber die Aufgabe, bei Forschungspartnern und Auftraggebern um Verständnis bitten zu müssen, so Wimmer: „Aber grundsätzlich kann ich sagen, dass wir ein sehr stabiles und auch verständnisvolles Partnernetzwerk haben und in Summe auch mit den Fördergebern hier ein sehr gutes Übereinkommen und es geschafft haben, dass wir zumindest so weit jetzt das Programm anpassen konnten, dass hier eine Chance besteht, die wesentlichen Aspekte trotzdem zu bearbeiten.“ Zusätzlich versucht man verstärkt Versuchsanordnungen am Computer zu simulieren. Auch so können teurere alternative Treibstoffe eingespart werden.