Defibrillator, ein Gerät zur Behandlung gegen lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Chronik

Polizei wird mit Defibrillatoren ausgestattet

Das Notfallhilfe-Netz in der Steiermark wird noch enger gezogen: Alle steirischen Polizeidienststellen werden bis Ende des Jahres mit Defibrillatoren ausgestattet, die dann in den Streifenwagen mitgeführt werden.

Wenn das Herz plötzlich stehen bleibt, kann eine Herzdruckmassage zum einen und der schnelle Einsatz eines Defibrillators zum anderen die Überlebenschancen deutlich steigern. Oft sind Polizisten die ersten Helfer in der Not – sie werden jetzt flächendeckend mit Defis ausgestattet.

Rotes Kreuz unterstützt

Laut Landespolizeidirektor Gerald Ortner verliefen entsprechende Pilotprojekte in Graz und in der Südoststeiermark erfolgreich: „Wir haben in den letzten dreieinhalb Jahren rund 100 Einsätze gehabt, wo Polizistinnen und Polizisten die Defis zum Einsatz gebracht haben. Und davon konnten 22 Personen mit Vitalfunktionen dem nachfolgenden Rettungsdienst oder Notarzt übergeben werden.“

Jetzt bekommen alle steirischen Polizeidienststellen – und auch Sonderdienststellen wie die Autobahnpolizei – je nach Größe ein bis zwei Defibrillatoren, die in den Hauptstreifenwagen mitgeführt werden. Neben den insgesamt 164 mobilen Defibrillatoren werden auch vier Übungsgeräte sowie 50 Stück Reserve-Elektroden in den Dienst gestellt.

160.000 Euro investiert

Das Rote Kreuz sei für die Anschaffung und Wartung der Geräte zuständig, unterstütze die Polizei bei den Schulungen und kooperiere mit ihr bei Notrufen, schildert Rot-Kreuz-Präsident Werner Weinhofer: „Wir haben ungefähr 1.700 Einsätze im Jahr mit Herzstillstand, Herz-Kreislauf-Stillstand. Und die werden zum Teil sofort an die Polizei weitergegeben. Und wer dann als Erstes eintrifft bei diesem Einsatzort, der macht die Erstversorgung. Das ist ein enorm wichtiges Element.“

Das Land Steiermark finanziert die Anschaffung der Defis mit 160.000 Euro. Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) spricht von einer perfekten Ergänzung in der Notfallversorgung, „weil die Polizei so viel unterwegs ist, dass sie oftmals als Allererster bei einem Menschen sein kann, der keine Vitalfunktionen mehr hat.“ Bis Ende des Jahres sollen die Defis an alle steirischen Polizeidienststellen verteilt sein.