Kräuter in einem Geschäft
APA/dpa/Frank Leonhardt
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Wirtschaft

Teuerung: Kleine Bioläden stehen vor dem Aus

Kleine Bioläden stehen aufgrund der Teuerung vor dem Aus. Vor allem im städtischen Bereich – wie in Graz – müssen einige Geschäfte schließen. Hauptgrund ist, dass Kunden beim Essen sparen und Bioprodukte vermehrt im Supermarkt kaufen.

Noch vor einem Jahr hat Claudia Plank, Besitzerin eines Biogeschäftes in der St.-Peter-Hauptstraße in Graz, gut vom Umsatz ihres Ladens leben können. Jetzt wird sie ihn schließen.

Umsätze um die Hälfte eingebrochen

„Tatsächlich ist es so, dass seit dem letzten September die Umsätze um 50 Prozent zurückgegangen sind. Ich habe ein gutes Jobangebot gekriegt für Herbst, das habe ich jetzt wahrgenommen, weil ich mich jetzt nicht mehr drübertraue. Also wir sind an dem Punkt, wo wir sagen, es geht sich nicht mehr aus“, so Plank. Die Stammkunden, die Basis, seien zwar noch da, aber das Laufpublikum, das am Ende des Tages den Umsatz mache, sei weg, so die Unternehmerin.

Kunden sparen beim Essen

Den Grund, warum sie nicht mehr im Biogeschäft einkaufen, würden die Kunden auch beim Namen nennen, so Plank: „Dass sie jetzt beim Essen sparen und dass Billa, Spar, Hofer oder Lidl Bioprodukte genauso führen. Und dass sie jetzt auf diese Dinge umsteigen, bis sich das Ganze wieder halbwegs beruhigt. Und dann werden sie wieder in den Bioladen kommen, sollte es ihn noch geben.“

Aufbau von Bioregionen

Große Konkurrenz für kleine Bioläden kommt auch aus dem eigenen Lager. In den Städten seien es die Bioketten, die oftmals wenig regionale Ware führten, kritisiert Josef Renner, der Geschäftsführer der Bio Ernte Steiermark: „Das ist für die Bioläden und für diese Supermärkte ganz wichtig, dass man auch so eine Regionalisierung durchmacht und wirklich österreichische Bioware und im konkreten Fall am besten steirische Bioware nimmt. Und wir haben von Bio Ernte Steiermark das wirklich vor, dass wir Bioregionen aufbauen mit so kleinen regionalen Vermarktungsstrukturen, wo vorwiegend steirische Bioware in diesen Läden drinnen sein wird.“ Im September eröffnet der erste Laden dieser Art in Grottenhof in Graz.

Nicht nur die Zahl der kleinen Bioläden sinkt, auch jene der Biobauernhöfe. Die Konsumenten waren schon Anfang des Jahres verhaltener beim Einkauf – auch das sei ein Grund, warum sich immer mehr Biobauern entscheiden würden, aufzuhören, hieß es damals von der Bio Ernte Steiermark – mehr dazu in Immer mehr Landwirte geben auf (16.5.2023).