Entlang der insgesamt 29 Kilometer langen S 7 hat die ASFINAG 530 Hektar an Ausgleichsflächen erworben. In der Tierwelt hat sich das offenbar herumgesprochen.
Und auch Menschen ziehen die Ausgleichsflächen mittlerweile an, und zwar jene, die mit Fernglas die Vögel beobachten. Also Ornithologen.
Vögel, die seit 1882 bei uns nicht gebrütet haben
Unter den bisher 129 gesichteten Vogelarten sind auch streng geschützte, wie Otto Samwald, anerkannter Ornithologe und Mitautor der „Avifauna Steiermark“, dem mit 880 Seiten umfangreichsten Grundlagenwerk der steirischen Vogelwelt, bestätigt.
Auch wenn mit dem österreichischen Wappentier, dem Seeadler, der vom Namen her spektakulärste Vogel mittlerweile zum Stammgast auf dieser Fläche zählt, ist ein anderer, kleinerer Vogel derjenige, der die Ornithologen viel mehr begeisterte, sagt Samwald: „Eine Fluss-Seeschwalbe hat auf diesem Areal gebrütet. Leider nicht erfolgreich, aber das war das erste Mal seit 1882 in der Steiermark!“
Entscheidend für den ornithologischen Erfolg dieser Fläche sind die Lage und die Größe, so Samwald: „Ohne Infrastruktur gäbe es diese Ersatzflächen nicht.“ Weitere der gesichteten und teils sehr seltenen Vogelarten sind der Bienenfresser, Bruchwasserläufer, Eisvogel, Fischadler, Goldregenpfeifer, Kiebitz (mit Bruterfolg), Löffelente, Zwergtaucher und eben auch der Seeadler.
Seeadler seit 18 Jahren wieder mit Bruterfolg
Das österreichische Wappentier war in unserem Land ausgerottet. Erst seit 18 Jahren gibt es wieder Bruterfolge. "Mittlerweile gibt es in der Oststeiermark und im Burgenland zehn bis zwölf Paare, und auch in der weiteren Umgebung gibt es ein Brutpaar“, weiß Samwald, der den genauen Ort aber natürlich nicht preisgibt.
Auch Urzeitkrebse sind an der S7 heimisch
Die Ausgleichsflächen der S 7 sind aber auch sichere Rückzugsgebiete für eine Vielzahl an anderen Tierarten. Der Ökologe Christian Gissing, von freiland Umweltconsulting ZT GmbH, zuständig für die ökologisch richtige Anlage und Pflege der Flächen, dokumentiert die gesamte Artenvielfalt entlang des Ostabschnittes S 7. „Dabei haben wir erstmals bei einem derartigen Projekt Urzeitkrebse entdecken können und deren Lebensraum gesichert.“ Streng geschützt und ebenfalls Bewohner der ASFINAG-Areale ist bereits der Große Feuerfalter, die Knoblauchkröte oder seltene Libellenarten wie die Vogel-Azurjungfer.