Flugsimulator
ORF/Thomas Birgfellner
ORF/Thomas Birgfellner
WIRTSCHAFT

Flugsimulator-Hersteller auf Höhenflug

Der steirische Flugsimulatorhersteller Axis mit Sitz in Lebring hat volle Auftragsbücher für die nächsten 30 Monate. Ein Grund: Eine neuartige Entwicklungsmethode, bei der in mehr als 70-stündigen Testflügen alle relevanten Flugdaten und -eigenschaften gesammelt werden.

Die „Full-Flight-Simulatoren“ von Axis sind hoch präzise Trainingsgeräte für die Luftfahrt und gleichen ihrem Original bis ins letzte Detail.

Mitarbeiter gesucht

„Unsere Produkte sind ‚Level D‘ – das erfordert, dass das Cockpit und das Flugverhalten sich eins zu eins so verhalten wie das originale Flugzeug“, so Geschäftsführer Christian Theuermann – und das zu bauen, schaffen derzeit nur rund fünf Hersteller weltweit.

Die Simulatoren aus Lebring stehen mittlerweile in Wien, Dublin, in den USA oder in Asien. 95 Mitarbeiter sind am Standort Lebring derzeit beschäftigt – und man sucht händeringend Personal: „Wir suchen Softwareentwickler, Ingenieure, Hardwareentwickler, Elektrotechniker, Monteure, Mechatroniker“, so Theuermann.

Fünf Projekte

Denn derzeit arbeite man an mehreren Simulatoren gleichzeitig, unter anderem für den Business-Jet Bombardier Challenger 350 oder das Turboprop Passagierflugzeug ATR, so Theuermann: „Wir haben fünf ‚Full-Flight-Simulator‘-Projekte, an denen wir gleichzeitig arbeiten, und die dann so in den nächsten 24 bis 30 Monaten ausgeliefert beziehungsweise installiert werden sollen.“

Mittlerweile wurde auch ein weiterer Firmenstandort im ungarischen Pecs eröffnet – der Fokus richte sich aber nach wie vor auf eine Expansion in der Steiermark, heißt es von Axis.

70 Stunden in der Luft, 30 auf dem Boden

Ein Grund für die vollen Auftragsbücher: Eine neuartige Methode der Flugdaten-Gewinnung, sagt Michaela Froehlich von Axis. Denn nur wenige Flugzeughersteller würden den Simulatorbauern Daten zu Flugeigenschaften oder Aerodynamik zur Verfügung stellen.

„Wir verwenden ein Originalflugzeug und bauen Sensorik und Messinstrumente ein. Wir haben dann rund 70 Stunden in der Luft und rund 30 Stunden auf dem Boden, wo dann alle Messungen durchgeführt werden. Und die daraus gewonnenen Daten werden dann in dieses Flugsimulationsmodell eingebaut.“

Diese Entwicklung sowie der Bau dauern bis zu zwei Jahre, so Froehlich. Der Verkaufspreis liegt dann pro Flugsimulator zwischen acht und 16 Millionen Euro.