Flussmündung der Fischa in die Donau
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UMWELT

Naturschutzbund: Renaturierung alternativlos

Das diese Woche vom EU-Parlament beschlossene Renaturierungsgesetz hat viele Befürworter, aber auch viele Gegner. Für Johannes Gepp, Präsidenten des Naturschutzbundes Steiermark, ist das Gesetz alternativlos: Bei Gewässern und Wäldern sei dringendes Handel geboten, sagte er.

In dieser Woche beschloss das europäische Parlament mit dem Renaturierungsgesetz eines der wohl richtungsweisendsten und möglicherweise wichtigsten Gesetze seit Jahren – und auch eines der umstrittensten – mehr dazu in EU für Renaturierung: Mehr Raum für die Natur.

Große Verluste

Johannes Gepp gilt als großer Befürworter der Renaturierung der Steiermark – für ihn ist es alternativlos, der Natur künftig wieder mehr Raum zu geben: „Wir haben in Österreich 40 Prozent der Arten gefährdet, europaweit 81 Prozent der Böden belastet. Selbst in der Steiermark haben wir 90 Prozent der Moore zerstört“, so Gepp.

Gepp: Rettung für Gewässer im Südosten

Das Renaturierungsgesetz sieht vor, dass etwa trockengelegte Feuchtgebiete und begradigte Flüsse wieder ihre ursprüngliche Form erhalten sollen. Das werde vor allem den Südosten der Steiermark betreffen, so Johannes Gepp: „Hier haben viele der kleinen Gewässer kein Wasser mehr. Das hängt natürlich mit dem Klimawandel zusammen, aber auch mit der Regulierung. Man hat einfach zu viel reguliert, zu schmal belassen. Sie nehmen also nicht die großen Mengen Hochwasser auf, aber sie speichern auch nicht das für die Land- und Forstwirtschaft wichtige Wasser.“

Wälder und Städte und Dauer

Auch in den Wäldern werde das Renaturierungsgesetz einen Umbruch bringen – und zwar überall im Land, so Gepp: „Weniger Fichten, mehr Laubbäume in allen Bereichen. Also auf jeden Fall sind die Fichten Monokulturen. Sie müssen ersetzt werden. Und was auch die Wälder in höheren Lagen betrifft: Sie müssen mehr durchmischt werden.“

Auch im urbanen Raum wird das Renaturierungsgesetz sichtbar mehr Grün bringen: Zehn Prozent einer Stadt, so aktuell vorgesehen, werden dann mit Bäumen bepflanzt sein müssen. Allerdings, so Johannes Gepp, sei es bis zur tatsächlichen Umsetzung noch weit – 20,30 Jahre werde es wohl mindestens noch dauern, meinte er.