Löschroboter des Bundesheeres in Eggendorf
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Chronik

Bundesheer testet Roboter und Drohnen

Am Truppenübungsplatz auf den Seetaler Alpen werden autonome Transportroboter und Drohnen getestet. Sie sollen in wenigen Jahren sowohl Bergrettern und Feuerwehrleuten als auch Soldatinnen und Soldaten im Einsatz nützliche Dienste erweisen.

„Mercator“ ist 300 Kilogramm schwer, kann ebenso schwere Dinge transportieren und ist in etwa so groß wie ein Kleinwagen. Benannt ist der Transportroboter nach Gerhard Mercator, einem der größten Kartografen in der Geschichte.

Dieses System sei eines von vielen, das künftig etwa bei Naturkatastrophen wie einem Waldbrand unterstützen solle, erklärte Robotik-Spezialist Gerald Steinbauer von der TU Graz: „Er fährt dann in die Region, wo das Feuer brennt bzw. die Glutnester sind und unterstützt dort die Feuerwehr vor Ort mit dem Wasser. Warum machen wir das? Im steilen Gelände ist es natürlich extrem anstrengend für die Feuerwehrkollegen. Im Prinzip können die dann vor Ort bleiben und den Pendeldienst macht der geländegängige Roboter für sie.“

Roboter können unterschiedliche Aufgaben übernehmen

Vom Materialtransport bei der Bergrettung über die Inspektion von Lawinen- oder Wildbachverbauungen bis hin zur Versorgung eingeschlossener Soldatentrupps reichen die Einsatzfelder der Roboter. Das Bundesheer investiere vor allem in die Forschung von selbst agierenden Robotern, sagte Michael Janisch, der für Rüstung und Wehrtechnik verantwortlich ist.

Soldaten sollen nicht ersetzt werden

„Der Autonomiegrad muss sehr hoch sein – je höher er ist, desto eher unterstützt er den Soldaten; ansonsten ist er eine Belastung. Die Robotersysteme, die wir jetzt erproben, die ersetzen keinen Soldaten, sondern sie unterstützen den Soldaten in seiner jetzigen Auftragserfüllung“, so Janisch.

Roboter treffen Entscheidungen selbst

Möglich machen das Massen an Daten, die eine hochkomplexe Software verarbeitet und den Roboter selbst entscheiden lässt, welchen Weg er wählt: „Wir benutzen das GPS und auch Satellitenkarten – da können wir dann schon einmal grob einschätzen, welche Bereiche befahrbar sind. Zusätzlich haben wir noch Laserscanner drauf, die die Umgebung abtasten; damit wird dann noch geschaut, ob es weitere Hindernisse gibt“, so Steinbauer. In fünf bis zehn Jahren sollen die Roboter einsatzfähig sein.