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Umwelt

Steirische Autobahnen als „Mistkübel“

Das Müllaufkommen auf den heimischen Autobahnen bleibt auf hohem Niveau. Österreichweit registrierte die ASFINAG im Vorjahr fast 8.000 Tonnen Müll – 1.300 Tonnen davon auf den steirischen Autobahnen, das ist das zweithöchste Müllaufkommen in Österreich.

Während das Müllaufkommen auf den Autobahnen in Tirol und Kärnten stieg, gab es laut ASFINAG in der Steiermark von 2021 auf 2022 einen leichten Rückgang. 2021 waren es 1.415 Tonnen Abfall, im Vorjahr 1.335 Tonnen, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Autobahnen- und Schnellstraßenerhalters.

Weniger Rastplätze, wieder mehr Autofahrten

Neben der Steiermark gab es auch in Niederösterreich und in Oberösterreich leichte Rückgänge beim Müllaufkommen. Im Bundesländervergleich lag die Steiermark im Vorjahr dennoch auf Platz zwei. Den meisten Abfall gab es mit mehr als 1.800 Tonnen auf den Autobahnen im Bundesland Niederösterreich. Diese leichten Rückgänge – laut ASFINAG im Schnitt etwa fünf Prozent – führt der Straßenerhalter darauf zurück, dass laufend Rastplätze modernisiert und diese daher nicht für die Müllentsorgung zur Verfügung stehen würden. Der Müll-Anstieg in Tirol und Kärnten um rund 13 Prozent zeigte sich 2022 vor allem im Sommer. Das lässt laut ASFINAG wiederum den Schluss zu, dass die Urlaubsfahrten mit dem Auto nach dem CoV-bedingten Einbruch des Verkehrsaufkommens wieder „an Fahrt aufgenommen haben“.

Dosen und Flaschen werden zu Geschossen

Jene Müllmengen, die großteils ordnungsgemäß entsorgt werden, stellen für die Mitarbeitenden der ASFINAG-Autobahnmeistereien das kleinere Problem dar. Wirklich Sorgen bereitet achtlos weggeworfener Abfall.

ASFINAG-Mitarbeiter sammeln weggeworfenen Müll auf Autobahnen auf
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ASFINAG-Mitarbeiter sammeln Müll auf einen Autobahnparkplatz ein

„Insbesondere PET-Getränkeflaschen, Dosen oder auch Essensreste und Jausenverpackungen, die oft entweder auf Rast- und Parkplätzen – zum Teil direkt neben den dafür vorgesehenen Müllcontainern – einfach auf den Boden oder sogar aus dem fahrenden Auto geworfen werden, sind nicht nur unappetitlich, sie können auch zur Gefahr werden“, sagt ASFINAG-Umweltexperte Heimo Berghold, „vor allem Flaschen und Dosen, die meistens sehr leicht sind, werden zu wahren Geschossen, wenn der Wind sie vom Rastplatz auf die Fahrbahn trägt oder sie sogar aus dem offenen Fenster direkt auf die Straße geworfen werden.“

Möbelstücke und Autoreifen entsorgt

Ebenfalls ein großes Problem des Mobilitätsanbieters ASFINAG: illegale Ablagerungen von Hausmüll oder Bauschutt. Umweltexperte Berghold dazu: „Zum Teil landen auch ganze Möbelstücke, Autoreifen oder andere derartige Gegenstände neben den Strecken, weil sich Personen die Müllentsorgungsgebühr sparen wollen, oder weil es einfach bequemer ist. Für uns bedeutet das einen enormen Sammelaufwand, der händisch durchgeführt werden muss, und letztlich auch ein Plus an Kosten“, so der Experte.

Fast 2.000 Tonnen werden händisch gesammelt

Die illegale Entsorgung von Abfall, egal ob durch lockeren Wurf aus dem Autofenster, oder einen kräftigen Schubs von der Ladefläche, bedeutet aber auch mühsame Arbeit für die Mitarbeitenden der ASFINAG. Schließlich muss etwa ein Viertel des gesamten Müllaufkommens händisch aufgesammelt werden. Das verursacht unnötige, gefährliche Arbeitseinsätze neben und an der Strecke sowie natürlich auch zusätzliche Kosten.

Die ASFINAG versucht bereits seit mehreren Jahren, beim Thema „Littering“ Initiativen zu setzen. Immer wieder wird auf allen Überkopfanzeigen mit dem Slogan „Ich bin eine Autobahn, kein Mistkübel“ darauf hingewiesen. Um vor allem das Problem der Wegwerfflaschen zu verkleinern, weist die ASFINAG bereits länger auch darauf hin, dass alle Rastplätze mit Trinkwasserbrunnen ausgestattet sind, bei denen man seine eigene Trinkflasche auffüllen kann.