Quellwasser,
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Grundwassersituation deutlich entspannt

Nach Jahren der Trockenheit ist die Durststrecke mittlerweile zu Ende – der Grundwasserspiegel in der Steiermark erholt sich. Die Wasserverbände in der Süd- und Südoststeiermark verzeichnen bis zu 80 Zentimeter Grundwasserzuwachs.

Vor allem in den vergangenen drei Monaten fiel in Teilen der Steiermark sehr viel Niederschlag – das wirkt sich nun in den kritischen Regionen der Süd- und Oststeiermark positiv auf den Grundwasserspiegel aus, heißt es auf Anfrage bei den steirischen Wasserverbänden. Beim Hydrographischen Dienst des Landes zeigen alle Messstellen einen Grundwasserspiegel im mittleren Bereich oder darüber.

Ungewöhnlich viel Niederschlag brachte Entspannung

Die Wasserverbände sprechen von einem außergewöhnlichen Frühjahr und Sommer, der nach kritischen Jahren nun Entspannung bringt: Im Jänner noch war der Grundwasserspiegel im Südosten der Steiermark auf einer kritischen Tiefmarke – mit den regelmäßigen Niederschlägen ab Mitte März konnte sich das Grundwasser deutlich aufbauen.

Jetzt sei man, so der Geschäftsführer vom Wasserverband Vulkanland Stefan Theissl, deutlich über dem langjährigen Durchschnitt: „Abhängig von den Brunnenfeldern haben wir jetzt zwischen 50 und 80 Zentimeter mehr an Grundwasserspiegel als im vergangenen Jahr. Damit sind wir momentan etwas über dem Durchschnitt, und das lässt beruhigter in die Zukunft blicken.“

Trotzdem sorgsam mit Trinkwasser umgehen

Zuletzt wurde dieser deutlich angestiegene Grundwasserstand vor sechs Jahren gemessen. Auch wenn es jetzt regelmäßig zu Niederschlägen kommt, appelliert Theissl zu einem sorgsamen Umgang mit Trinkwasser: „Diese Starkregenereignisse tragen nicht wirklich zur Grundwasserneubildung bei, weil das Wasser einfach abgeschwemmt wird. Aufgrund der Unsicherheit in der Zukunft sollte man sich also trotzdem Gedanken darüber machen, wofür man Trinkwasser verwendet.“

Haushalte brauchen heuer weniger Wasser

Auch im Leibnitzer Feld verzeichnet Josef Kaplaner vom südsteirischen Wasserverband ein starkes Anwachsen des Grundwassers – einerseits durch die häufigen Niederschläge, und andererseits brauchen Haushalte in diesem Sommer einfach weniger Wasser: „Wir liegen zurzeit etwa 70 Zentimeter über dem langjährigen Mittel. Das kann man ungefähr so einordnen, dass es zumindest nächstes Jahr vom Grundwasserstand sicher kein Problem geben wird, aber der langfristige Trend zeigt tendenziell bergab.“

Damit bleibt die Anstrengung der süd- und oststeirischen Wasserverbände, weitere Ressourcen zu erschließen und sich mit anderen Wasserversorgern zu verbinden, um auch in den prognostizierten trockenen Jahren die Wasserversorgung zu garantieren.