Ein Joint wird vorbereitet.
dpa/Friso Gentsch
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Soziales

Drogenkonsum nimmt weiter zu

Der Drogenkonsum in der Steiermark nimmt stetig zu. Während Kokain, Heroin und Marihuana eine neue Hochkonjunktur erleben, kommen zudem zusätzlich jährlich rund 50 neue Substanzen auf den Markt.

Das Angebot an illegalen Drogensubstanzen am Markt werde stetig größer, so Ulf Zeder, Suchtkoordinator der Stadt Graz: „EU-weit kommen im Jahr im Schnitt ungefähr 50 Substanzen hinzu, die vorher noch nicht da waren – und das gilt natürlich auch für Österreich: Menschen fahren durch die Gegend, das Internet ist weltweit. Von dem her liegen wir ungefähr bei 800 bis 900 Substanzen, von denen ganz viele völlig unerforscht sind. Das sind hauptsächlich natürlich chemische Drogen und irgendwelche alten Medizinmitteln, die wiederentdeckt wurden in ihrer Funktion.“

Klassische Drogen wieder auf dem Vormarsch

Trotzdem sei zu beobachten, dass die Nachfrage auch nach Altbekanntem wieder steige: „Bei den klassischen Drogen merken wir in den letzten zwei Jahren, dass Opiate, also Heroin wieder ein Revival hat, wo wir vor Jahren gedacht haben, das ist ausgestanden. Und dass herkömmliche Drogen wie Kokain mittlerweile sehr hochpotent sind – damit meine ich, dass es nicht dieser Ramsch mit 30 Prozent Wirkgehalt ist wie vor Jahren, sondern weit über 90 Prozent“, so Zeder. Auch bei Cannabispflanzen merke man, dass zunehmend chemische Zusatzstoffe beigefügt werden, die die Wirkung verstärken würden.

Jugend raucht und trinkt weniger

Der Drogenkonsum allgemein nehme zu, quer durch alle Altersschichten: „Insgesamt nimmt es zu. Aber es gibt ja auch bessere Meldungen, auch was Jugendliche anbelangt. Die Jugendlichen von heute rauchen weniger Tabak als die Jugendlichen vor 30 Jahren. Auch trinken die Jugendlichen in Summe weniger Alkohol als vor 30 Jahren. Also es gibt schon Entwicklungen in der anderen Richtung auch.“

Grundsätzlich seien Alkohol und Nikotin allerdings immer noch zwei der schädlichsten Drogen, die im Konsum sehr weit vorne rangieren würden, so Zeder.