Eine Drohne am Himmel
APA/HELMUT FOHRINGER
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Verkehr

AVL: Drohnendaten für selbstfahrende Autos

Die Steiermark ist Versuchsregion für selbstfahrende Autos. Bei einem neuen Forschungsprojekt des Grazer Mobilitätsunternehmens AVL werden nun Drohnen eingesetzt, um die Autos mit mehr Daten über untypische Verkehrssituationen füttern zu können.

Selbstfahrende Autos lernen von Drohnen – das ist die Grundidee hinter der Forschungsarbeit bei AVL. Drohnen schweben dabei über dem Verkehr und erfassen mehr als die Sensoren in den Versuchsfahrzeugen, etwa wie knapp und schnell das Auto zwei Reihen dahinter heranfährt.

Bessere Situationsauswertung

„Wenn ich das aus meiner Fahrzeugperspektive betrachte, dann kann ich eigentlich nur den eigenen Spurwechsel gut auswerten und vielleicht noch den Spurwechsel, den das Fahrzeug vor mir gemacht hat – wenn ich das gut im Blick habe und direkt dahinter fahre. Sobald ich aber zwei oder drei Fahrzeuge vor mir habe oder ein Fahrzeug etwas versetzt zu mir fährt, wo ein Lkw dazwischen ist – all diese Situationen kann ich dann aus der eigentlichen Fahrzeugperspektive gar nicht mehr richtig bewerten. Da hilft die Luftperspektive, dass wir solche Situationen vollumfänglich gut auswerten können“, sagt Projektleiter Max Nestoriuc.

Die Bilddaten aus den Drohnen werden dann über GPS-Marker mit den Sensordaten aus den Autos zusammengelegt, „sodass wir auch Daten der Fahrzeug- und der Luftperspektive miteinander vergleichen können“.

System darf Verkehr „nicht behindern“

Mittels künstlicher Intelligenz wird das Verkehrsgeschehen ausgewertet – dazu arbeite AVL mit dem deutschen Start-up DeepScenario zusammen, so Nestoriuc: „Die Anforderung ist natürlich, dass sich so ein System in den normalen Verkehr bestmöglich einsortieren muss und nicht wie eine Bremse dasteht oder den Verkehr behindert.“

Weil dieses Projekt über Zigtausende Versuchsfahrten durchgeführt wird, entsteht daraus zusätzliches Wissen für das autonome Fahren. In Zukunft sind auch erste Drohnenüberflüge im Raum Graz geplant.