Klimatisierte Räume, ein Pool zum Abkühlen: Je heißer es wird, desto größer sind Bedürfnisse wie diese. Doch Behinderte und sozial benachteiligte Menschen können sich solche Dinge weit weniger oft leisten.
„Hat mich betroffen gemacht“
„Es hat mich ehrlich gesagt auch wirklich betroffen gemacht. Um die Klima- und Umweltgerechtigkeit ist es auch in Österreich schlecht bestellt. Menschen mit sozialen Benachteiligungen sind stärker vom Klimawandel betroffen. Sie haben aber auch weniger Ressourcen, wohnen nicht am Waldesrand oder haben eine Wiese vor dem Haus“, so Susanne Maurer-Aldrian, LebensGroß-Geschäftsführerin.
Rechtfertigungsnot
Für die Studie wurden 49 Betroffene befragt, und dabei hat sich auch ein weiteres Problemfeld gezeigt: Sozial Benachteiligte müssen sich auch öfter für ihr Klimaschutzverhalten rechtfertigen. „Man kauft billige Produkte wie eine Pizza mit Pizzakartons und Plastik. Man kauft halt keine Bioprodukte – Bioprodukte sind total teuer, wir wissen das. Und Menschen, die sozial benachteiligt sind, die auch armutsbetroffen sind, die können sich das schlichtweg gar nicht leisten. Das wird schon stark artikuliert“, so Maurer-Aldrian.
Gewessler: Wichtiger Beitrag
Die Studienergebnisse hat man heute im LebensGroß-Büro an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) übergeben. „Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammendenken ist mir ein riesiges Anliegen; und das haben wir in den letzten drei Jahren im Ministerium Schritt für Schritt umgesetzt. Das heißt, mit unserem Fokus auf Barrierefreiheit in der Mobilität. Aber natürlich müssen wir diesen Weg weitergehen – und auf dem Weg ist die Studie von LebensGroß wirklich ein wichtiger Beitrag“, so Gewessler. Die Klimakrise dürfe nicht zu einer Gerechtigkeitskrise werden.