Seit 44 Jahren gibt es den Bioladen Matzer in der Grazer Sparbersbachgasse schon – so wie der Laden bislang betrieben wurde, wird das in Zukunft aber nicht mehr möglich sein.
Einerseits fehlt die Kundschaft wegen Inflation und Teuerungen, andererseits wird Sohn Micha Matzer künftig nicht mehr im Laden mitarbeiten. Mit einer ausgefallenen Idee möchte Inhaber Rupert Matzer nun das Geschäft retten.
Die Grundidee des Ladens soll erhalten bleiben
„Eine Lösung ist es, den Bioladen zu verkaufen. Eine andere Möglichkeit ist die Gründung einer Genossenschaft. Ich bin der Meinung, dass eine Genossenschaft unsere Ideen besser absichert – das ist auch der Grund, warum wir uns dafür entschieden haben“, so der 68-Jährige.
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Für Matzer ist das nicht einfach nur eine Notlösung, sondern erfüllt auch einen höheren Sinn: „In unserem Wirtschaftsleben bestimmt eigentlich ausschließlich das Kapital, und das war uns unangenehm. Wir haben gedacht, wichtig wäre, dass die Menschen das Geschehen leiten, und in einer Genossenschaft zählt eben die Person und nicht das Kapital.“
Ein Mitgliederladen als Zukunftsmodell
Der Bioladen soll so zu einem Gemeinschaftsprojekt werden. Matzer erhofft sich, dass Genossenschafterinnen und Genossenschafter sowie Mitglieder nicht nur Geld einbringen, sondern auch Gedanken und Ideen – im Gegenzug bekämen sie Vorteile zugesprochen, so der Betreiber: „In diesem Geschäft wird es zwei Preise geben. Preise für Mitglieder und Preise für Nicht-Mitglieder. Das Mitglied zahlt zum Beispiel 20 Euro im Monat und hat dann den niedrigeren Einkaufspreis. Ein Genosse hat dann auch das Recht, dass er sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag einkaufen gehen kann.“
Eine Genossenschaft zu gründen, ist für Matzer nichts Neues: In Hartberg und Gleisdorf hat er das 2016 schon einmal gemacht – mit Erfolg. In Graz möchte er das nun noch 2023 umsetzen.