Ausstellung Universalmuseum Joanneum (UMJ) „Planet or Plastic?“ von National Geographic im CoSA H
APA/KATHARINA DOLESCH
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KULTUR

Grazer CoSA zeigt Schau über Plastikmüllkrise

Die Fotoausstellung „Planet or Plastic?“ von National Geographic will Bewusstsein über die globalen Auswirkungen von Plastikmüll schaffen. Nun zeigt das Center of Science Activities (CoSA) in Graz die Ausstellung bis 25. Februar 2024 erstmals in Österreich.

Egal ob Getränkeflaschen, Einkaufssackerl oder Duschgelverpackungen – „Plastik auf unserem Planeten ist ein Problem“, erklärte die Kuratorin der Ausstellung, Bettina Deutsch-Dabernig. Pro Minute werden weltweit fast eine Million Plastikflaschen verkauft, ein Großteil davon landet dann mit anderen Plastikabfällen im Meer: Rund neun Millionen Tonnen Plastikmüll kommen jährlich in unsere Ozeane. Mittlerweile findet man sie überall – von der Meeresoberfläche bis zum Meeresgrund, aber auch in Meerestieren kann man Mikroplastik nachweisen.

Texte, Fotos, Grafiken und Tipps

Die Ausstellung, durchgeführt vom Grazer Kindermuseum „Frida & Fred“, gibt Einblicke in die Geschichte des Plastiks, informiert mit wissenschaftlich fundierten Texten, Grafiken und Fotos, aber sie „berührt auch unsere Herzen“, so die Kuratorin. Währenddessen zeigt sie auf ein Foto mit einem Seepferdchen, das ein Wattestäbchen – anstatt wie normalerweise Seetang – umklammert.

„Planet or Plastic?“ wolle aber nicht nur das Problem der Plastikmüllkrise aufzeigen, sondern auch Tipps geben, wie man seinen eigenen Plastikverbrauch reduzieren könne, erklärte Jörg Ehtreiber, Geschäftsführer und Intendant des Kindermuseums. Auch wird über Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler informiert, die an Lösungen arbeiten.

Ausstellung Universalmuseum Joanneum (UMJ) „Planet or Plastic?“ von National Geographic im CoSA
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Anknüpfungspunkte

Eine Meereswissenschaftlerin arbeitet beispielsweise an einer Lösung, um Kunststofffasern, die sich beim Waschen aus der Kleidung lösen, einzufangen, bevor sie in den Abfluss gelangen. Ein anderer Wissenschaftler erfand zum Beispiel eine sogenannte „Trashpresso-Maschine“, die Plastikmüll in kleine Fliesen verwandelt, die zum Bauen verwendet werden können. Ehtreiber verwies dabei auf die Anknüpfungspunkte von Naturwissenschaft und Technik, die Schwerpunkte des CoSA sind.

Schul-Kunstprojekt

Im Rahmen der Ausstellung entstand auch ein Kunstprojekt mit einer Grazer Schule: Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 14 Jahren sammelten Plastik, das sie dann in Kunstwerke verwandelten. Am Ende des Projekts hätten viele Jugendliche erkannt, dass die geschaffene Kunst trotzdem immer noch Müll gewesen sei, erklärte die pädagogische Leiterin des CoSA, Nikola Köhler-Kroath. „Von Jugendlichen kann man lernen, wie man plastikfrei leben kann“, fügte sie hinzu.

Für Schulen sei es ein sehr gutes Angebot, betonte Ehtreiber, der auch froh sei, wieder „etwas Kritisches“ im CoSA zu zeigen. Die größte Herausforderung der Ausstellung war, dass die Informationen nicht auf Kunststoff gedruckt werden durften, sondern man dafür Kartonplatten verwendete. Die internationale Ausstellung werde übrigens zum letzten Mal gezeigt, da dann die Rechte für die verwendeten Fotos ausliefen, hieß es.