Babysocken auf einer Wäscheleine auf der Geburtenstation des Landesklinikums Mödling
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GESUNDHEIT

Tauziehen um Geburtenstation Hartberg

Die Zukunft der Geburtenstation am LKH Hartberg bleibt weiter offen. Die Initiative „Von Mama zu Mama“ wirft der Landesregierung zu wenig Wille bei Suche nach Personal vor. Von der Politik hieß es, es könne nur weitergehen, wenn man entsprechendes Personal findet.

Mit einer Petition wurden rund 20.000 Unterschriften für den Erhalt der Station gesammelt. Bis Oktober könne man den Betrieb aufrecht halten, auch wenn es bereits jetzt personaltechnisch sehr knapp sei, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).

Land: Es brauche zwei bis drei Ärzte oder Ärztinnen

Man müsse zumindest zwei Diensträder voll besetzen können und brauche dafür in Summe 16 Ärztinnen und Ärzte, so die Landesrätin: „All jene, die jetzt auf der Geburtenstation arbeiten, gerade im ärztlichen Bereich, tun alles, um die Diensträder besetzen zu können. Aber man muss ja auch auf das bestehende Personal achten. Und es wäre halt gut, wenn wir zumindest zwei, drei Ärzte oder Ärztinnen finden würden, um eben die Geburtenstation qualitätsgesichert und nach dem medizinischen Standards weiter betreiben zu können.“

Initiative: „Es wird bewusst schlecht geredet“

Sarah Bauernhofer von der Initiative „Von Mama zu Mama“ hat mit ihrer Petition „Geburtenstation Hartberg – die lassen wir uns nicht nehmen!“ an die 20.000 Unterschriften gesammelt. Aus ihrer Sicht fehlt der politische Wille.

Man würde die Situation bewusst dramatischer darstellen als sie sei, so Bauernhofer: „Es wird ja wirklich bewusst schlecht geredet. Hebammen sind genug da. Es geht wirklich rein um die Ärzte. Ich glaube, wenn man will, schafft man das, dass man wirklich diesen einen kleinen Missstand behebt. Ich will es wirklich ganz vorsichtig Missstand nennen. Weil ich ja weiß, wie gut die Betreuung auch aktuell in Hartberg ist. Und da könnte man eben vermuten, dass mutmaßlich was passiert. Weil eben diese Pläne schon lange stehen, weil die Landesregierung einen Zentralisierungswahn verfolgt. Einsparungen? Also es ist zu wenig Wille da.“

Gespräche laufen

Dem entgegnete die Gesundheitslandesrätin: „Wir haben immer gesagt, dass die Geburten Station, solange wir genug Ärzte und Ärztinnen haben, offen bleibt.“ Sie hoffe durch die Gehaltsteigerungen in der KAGes ab 1. September und den Zusammenschluss zum Verbund mit den Standorten Feldbach und Fürstenfeld Anreize schaffen zu können, Ärzte und Ärztinnen nach Hartberg zu holen, so Bogner-Strauß. Man führe jedenfalls bereits Gespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern.