Brennendes Auto im Tunnel
APA/TU Graz/Lunghammer
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Chronik

E-Auto-Brände: Großer Aufwand beim Löschen

Um brennende Elektroautos zu löschen, bedarf es an Know-how und eigenem Equipment. Die steirischen Feuerwehren sind für Brände dieser Art speziell geschult.

Elektroautos geraten seltener in Brand als Verbrennerautos. Wenn ein E-Auto brennt, ist es jedoch deutlich schwieriger zu löschen, so Herbert Hasenbichler von der Landesstelle für Brandverhütung in der Steiermark. Das verdeutlicht auch die Löschaktion des Frachtschiffs im Wattenmeer, das rund 3.800 Autos an Bord hat und aufgrund eines E-Fahrzeugs Feuer gefangen haben dürfte – mehr dazu in Brennender Frachter an neuem Ankerplatz (news.ORF.at).

Löschversuche von brennenden Elektroautos seien nur erfolgreich, „wenn ein Löschangriff direkt auf die Lithium-Ionen-Batterie erfolgt. Das bedeutet beim gegenständlichen Vorfall, dass, nachdem ich ja keinen Zugriff auf die einzelnen Fahrzeuge habe, ein Brand nur schwer gelöscht werden kann“, so Hasenbichler.

Lösch-Lanzen für Akku-Brände

Für brennende E-Autos ist die steirische Feuerwehr mittlerweile gut ausgerüstet: „Es gibt unterschiedliche Systeme, wonach zum Beispiel die Lithium-Ionen-Batterien mit Lanzen von den Einsatzkräften angestochen werden und der Lithium-Ionen-Brand im Akku von innen heraus gelöscht wird. Das macht ein direktes Aufbringen des Löschwassers auf den Brandherd der Lithium-Ionen-Batterien möglich. Somit kann er auch effektiv gelöscht werden.“

Kühlbecken als zweite Option

Diese Systeme sind in der Steiermark schon weit verbreitet. Hat eine Feuerwehr keinen Zugriff darauf, werden Elektroautos nach dem ersten Löschen in riesige Kühlbecken verfrachtet: „Wenn ich die Lanze nicht einbringen und den Akku nicht sorgfältig löschen kann, dann bleibt mir nur Folgendes übrig: Ich kann das Kfz außen mit Wasser beaufschlagen, muss dann aber die Lithium-Ionen-Batterie über mehrere Stunden in einem Becken kühlen. Hier gibt es die Vorgehensweise, dass de facto das brennende Kfz in ein Becken gestellt wird.“

Damit sich die Lithium-Ionen-Akkus nicht immer wieder selbst entzünden, bleiben die E-Autos nach einem Brand zumindest für 24 Stunden in diesen eigens für Elektroautobrände angeschafften Löschbecken.