Pflegerinnen und Pfleger
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Gesundheit

Warten auf Herzschrittmacher-Operationen

Aufgrund des Personalmangels in Krankenhäusern gibt es derzeit eine Warteliste für alle, die einen Batterietausch bei ihrem Herzschrittmacher benötigen. Um die Situation zu entschärfen, werden die Eingriffe nun auch in regionale Krankenhäuser verlagert.

Patientinnen und Patienten, deren Batterie im Herzschrittmacher getauscht werden muss, bekommen seit Monaten im LKH-Uniklinikum Graz nicht sofort einen Termin, sondern müssen auf eine Warteliste. Grund dafür ist der Personalmangel – besonders im Pflegebereich.

„Ganz konkret ist es im Schrittmacherbereich zur Sperrung eines ganzen OPs gekommen, was uns natürlich veranlasst, die übrigen Patienten nach Dringlichkeit zu sortieren und was zwangsläufig im Schrittmacherbereich, aber auch in anderen, zu Wartezeiten führt“, sagte Andreas Zirlik, Leiter der Kardiologie.

200 Menschen betroffen

Der Eingriff, bei dem die Batterie eines Herzschrittmachers gewechselt wird, dauert nur etwa 30 Minuten und wird meist tagesklinisch durchgeführt. Dennoch befinden sich aktuell 200 Betroffene auf der Warteliste, die dort nach einem Ampelsystem einsortiert werden. „Rot steht für die höchste Dringlichkeit, gelb für die mittlere Dringlichkeit und grün kennzeichnet die Eingriffe, die man noch ein bisschen hinauszögern kann. Ich weiß, das ist für den einzelnen Patienten äußerst unangenehm“, so Zirlik.

Situation bessert sich

Nach sechs Wochen Sperre sei der OP inzwischen wieder in Betrieb, so Kardiologe Robert Gasser: „Die Situation war schwierig, wir waren oft an der Grenze, aber wir wissen, dass die Situation in Besserung ist. Für die Bevölkerung hat eigentlich nie eine Gefahr bestanden, weil alle Notfälle oder ganz dringlichen Fälle jederzeit möglich waren zu behandeln.“

Ärzte weichen für Operationen aus

Um die Warteliste abzuarbeiten, wird ab sofort einmal wöchentlich im LKH Hochsteiermark (Standort Bruck an der Mur) und im LKH Murtal (Standort Judenburg) operiert, „wo letztlich ärztliche Teams von uns – die vorhanden sind, aber deshalb nicht arbeiten können, weil der pflegerische Support fehlt und nicht beliebig ersetzbar ist – hinfahren, um dort die Kapazitäten zu nutzen“, schilderte Zirlik. Eine langfristige Lösung wird es aber erst geben, wenn der Personalmangel in der Pflege behoben ist.