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Soziales

Krankentransporte nun auch mit Taxis möglich

Um die Wartezeit bei Krankentransporten zu verkürzen, werden in der Steiermark verstärkt Taxis eingesetzt. Eine Vereinbarung von ÖGK und WK-Fachgruppe ermöglicht es Taxiunternehmen, Kranke zu allen Arten von Behandlungen zu befördern.

Rund 700.000 Krankentransporte werden jedes Jahr in der Steiermark durchgeführt, und immer öfter kommt es dabei zu Wartezeiten von mehreren Stunden.

Wartezeiten werden kürzer

Josef Harb, Vorsitzender der ÖGK Steiermark, erklärt, warum die Vereinbarung nun notwendig wurde: „Die Rettungsorganisationen haben teilweise zum Ausdruck gebracht, dass sie es nicht mehr schaffen. Es ist die Verfügbarkeit von freiwilligen Helfern zurückgegangen, und wir haben reagieren müssen.“ Bislang war der Krankentransport mit Taxis nur zu Chemo- und Strahlentherapie sowie für Dialysefahrten möglich, jetzt ist das bei allen Arten von Behandlungen möglich.

Einfache Abwicklung für Patienten

169 Taxiunternehmen stehen in der gesamten Steiermark ab sofort für Krankentransporte zur Verfügung. Das Prozedere ist für die Patientinnen und Patienten unbürokratisch, der Transportschein wird einfach beim Fahrer abgegeben. Voraussetzung ist die Ausstellung einer Transportanweisung durch den Arzt oder die Ärztin: Mit dieser Bescheinigung können bei Bedarf selbst Taxis geordert werden, der Transport kann aber auch von ärztlicher Seite aus organisiert werden.

„Wenn nicht zum Beispiel ein Sanitäter erforderlich wäre, ist es möglich, dass ein Hausarzt oder eine Hausärztin einen Transportschein ausstellt und dieser Transport mit dem Taxi durchgeführt wird. Das ist eine Erleichterung, weil wir dadurch die Kapazitäten deutlich erhöht haben“, erklärt Harb. Die Wartezeiten der Patienten auf den Krankentransport sollten dadurch deutlich zurückgehen.

Harb fordert besseres Patientenmanagement

Mit der Wirtschaftskammer habe man ein eigenes Tarifmodell für die Taxi-Krankentransporte ausverhandelt, so Harb, dennoch seien weitere logistische Verbesserungen in den Krankenhäusern notwendig: „Damit auch das Terminmanagement in den Ambulanzen straffer geführt wird; dass nicht alle Patientinnen und Patienten um 8.00 Uhr morgens geladen werden – das ist für die Transporteure und für die Patientinnen und Patienten keine gute Lösung.“ Der steirische ÖGK-Chef nennt in diesem Zusammenhang das Patientenmanagement der Augenambulanz in Bruck als Beispiel: „Die schaffen das, das geht perfekt, und das sollte das Ziel sein für alle Ambulanzen mit Vorladungsterminen.“