Dunkle Wolken über einem Gebirge
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Statistisch belegt: Gewitter werden intensiver

Unwetter, Stürme, Starkregen, Hagel und zeitgleich Hitzetage: Über die vergangenen Jahre hinweg beobachtet zeige sich deutlich, dass Wetterextreme zunehmen würden, heißt es von Experten der GeoSphere Austria und der steirischen Hagelabwehrgenossenschaft.

Über die letzten 23 Jahre hinweg zeige sich eine Veränderung der Zugrichtung von Gewittern und der Höhe der Gewittertürme, so Josef Mündler, Obmann der steirischen Hagelabwehrgenossenschaft: „Wir hatten bis ins Jahr 2000 in etwa Gewitter aus Zugrichtung Süden; da wurden die Gewittertürme um die 10.000 Meter hoch. Jetzt haben wir sehr viele Gewitter aus Zugrichtung Nordwesten und Gewittertürme von bis 17.000, 18.000 Meter Höhe.“

Mehr Energie in der Luft

Zwar würde die steirische Hagelabwehr mit rund 220 Stunden in der Luft seit Jahresbeginn in etwa gleich viele Stunden wie in den vergangenen zwei Jahren in der gleichen Zeitspanne verzeichnen, die Intensität der Gewitter habe sich jedoch deutlich gesteigert, da viel mehr Energie in der Luft vorhanden sei.

Das wiederum führe auch zu Wetterextremen wie etwa Starkregen, so Fritz Wölfelmeier von der GeoSphere Austria: „Höhere Temperaturen bedeuten mehr Wasserdampf in der Atmosphäre. Das heißt aber auch mehr Energie für Gewitter, die sich dann umso heftiger entladen können. Das ist zum Teil auch an den Niederschlagsmengen abzulesen: 2018 hatten wir zum Beispiel in Graz-Gries eine Regenmenge von 170 Litern in nur wenigen Stunden – ein Rekordwert, der sicher seinesgleichen sucht.“ Damit werde man künftig öfter und überall rechnen müssen, so Wölfelmeier.

Wechselhafter Sommer – aber Hitze nimmt stetig zu

Auch die Hitze nahm in den vergangenen zehn Jahren stetig zu – wenn auch noch nicht in dem Ausmaß, wie man sie derzeit aus südlicheren europäischen Ländern kennt. „In der Steiermark war der höchste Wert 2013 mit knapp 40 Grad in Leibnitz. Heuer war es nicht ganz so warm, ein sehr wechselhafter Sommer mit einigem Niederschlag. Die Temperaturen lagen im Juli aber dennoch etwa zwei Grad über dem Durchschnitt“, so der Meteorologe. Die Höchstwerte erreichten demnach im Juli in der Steiermark um die 35 Grad.