Die Leidtragenden der langen Wartezeiten für die Rückerstattung der Arztkosten sind die Steirerinnen und Steirer, bei denen Monat für Monat das Geld in der Geldbörse knapp wird. Derzeit liegt die Wartezeit bei mindestens drei Monaten. Laut dem Vorsitzenden der ÖGK-Landesstellenleitung, Josef Harb, ist der Rückstau vor allem durch die stark gestiegene Zahl der Anträge entstanden.
Zustand sei selbst laut der ÖGK „unhaltbar“
„Grundsätzlich möchte ich mich als Erstes ausdrücklich bei unseren Versicherten für diesen Zustand – der in Wahrheit unhaltbar und ein Skandal ist und für den ich mich wirklich beinahe schon schäme – entschuldigen“, sagte Harb.
Lösungsansätze sind vorhanden
Um die große Menge an Einreichungen in den Griff zu bekommen, bräuchte es auch die Kooperation der Wahlärzte, so Harb: „Ganz konkret ist, dass wir Wahlarzt Online ausgerollt haben. Das ist eine Software, wo wir direkt Anbindungen an Wahlärzte machen und die Verrechnungen von Leistungen, die Wahlärzte durchführen, kommen damit direkt nach der Behandlung automatisiert in unser Verrechnungssystem.“
Würden mehr Wahlärzte dieses System nutzen, könnte laut ÖGK der Abrechnungszeitraum deutlich verkürzt werden. Eine weitere Maßnahme ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz, um Abläufe zu automatisieren. „Das soll bedeuten, dass auch Rechnungen, die in Papierform zu uns kommen – und wir sprechen da von tausenden pro Tag – trotz Papiereingabe automatisiert bearbeitet werden können.“
Um den Rückstau der Kostenerstattungen abzuarbeiten, wurde auch massiv Personal aufgenommen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen sollten die Rückerstattungszeiträume in den kommenden sechs Monaten deutlich zurückgehen.