Mini-Photovoltaikanlage
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Wirtschaft

Neue Investments für Balkonkraftwerke

Das Grazer Balkonkraftwerke-Start-Up Efficient Energy Technology (EET) hat wieder Investments von 6,5 Mio. Euro an Land gezogen. Man will nun 25 weitere Jobs besetzen und den Expansionskurs auf Südeuropa ausweiten.

Das Mini-Photovoltaikanlagen-Unternehmen will mit frischem Kapital weiter expandieren. Neue Mitarbeiter sollen aufgenommen und ein zusätzlicher, dritter Standort aufgebaut werden, heißt es von Christoph Grimmer, Gründer und CEO des Start-ups, in einer Aussendung.

Ziel: In Südeuropa wachsen

„Wir sehen nach wie vor große Potenziale in Deutschland, Frankreich und Italien, wo wir bereits erste Schritte auf dem Markt gemacht haben“, sagt Grimmer. Die unmittelbaren Zielmärkte wären darüber hinaus auch Spanien und Portugal. Bei der kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde hätten sich mit Junction Growth Investors aus Belgien, Statkraft Ventures aus Norwegen und der deutschen Green Fortress-Gruppe drei international erprobte Risikokapitalgeber beteiligt.

Mit Letzterem holte sich das Start-up ein bekanntes Gesicht der Branche an Bord: „Sonnen“-Gründer Christoph Ostermann. Es ist bereits der zweite Solarriese, der sich bei EET als Investor beteiligt – 2017 stieg Klaus Fronius – Gründer des gleichnamigen Unternehmens – als Gesellschafter ein.

Mehrheit bleibt bei Gründern

Die EET GmbH wurde ursprünglich 2017 als Spin-Off der TU Graz gegründet – verkauft werden mittlerweile bis zu 1.000 Mini-PV-Anlagen samt Speicher pro Monat. Den Erfolg führt das Unternehmen auch auf die Einfachheit des Systems zurück: Durch ein Kabel wird der Speicher mit Photovoltaik-Paneelen mit bis zu 2.000 Watt Peak verbunden und die produzierte Energie gelangt direkt in den „SolMate“. Dieser wird wiederum an einer gewöhnlichen Steckdose angesteckt. So wird der erzeugte Strom von maximal 800 Watt in das Haushaltsnetzwerk eingespeist.

Trotz neuen Investoren bleibe die anteilsmäßige Mehrheit weiterhin bei den Gründern Christoph Grimmer, Stefan Weinberger und Florian Gebetsroither, wurde betont. Der Hauptsitz in der Hergottwiesgasse wurde um einen Standort in der Paula-Wallisch-Straße erweitert; ein dritter Standort in Graz sei geplant.

Hälfte des Strombedarfs einsparen

Die Kerntechnologie des Systems liegt in der Messtechnologie: EET bietet eine „NetDetection“ an, die exakt erkennt, wie viel Strom aktuell benötigt und verbraucht wird – und speist diese Menge in den Haushalt ein. Wenn mehr Strom produziert wird als benötigt, speichert „SolMate“ die Energie für später, allerdings derzeit maximal 1,5 kWh.

Bis zu 50 Prozent des Strombedarfs eines durchschnittlichen Haushalts könne eingespart werden – und auch ein Inselmodus sei möglich: Auf Basis einer integrierten Steckdose diene das System im Notfall als Notstromlösung oder werde als mobiles Stromnetz genutzt.