Explosion Lebring
APA/ERWIN SCHERIAU
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Chronik

Firmenareal nach Explosion weiter gesperrt

Nach der Explosion eines Wasserstofftanks in einem Gewerbegebiet in Lebring (Bezirk Leibnitz) wurde über Nacht ein weiterer Tank entleert. Die Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen, das Firmenareal bleibt für die weiteren Ermittlungen aber gesperrt.

Gegen 13.00 Uhr kam es in einem Industriegebiet in Lebring zu einer heftigen Explosion eines Wasserstofftanks auf einem Firmenareal. Laut Feuerwehr und Rotem Kreuz musste ein 39 Jahre alter Mitarbeiter aus dem Gebäude gebracht werden. Er hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion in einer Lagerhalle aufgehalten. Diese befand sich nahe des im Außenbereich explodierten Tanks mit mehreren hundert Litern Wasserstoff. Der 39-Jährige wurde laut Polizei leicht verletzt und ins LKH Wagna gebracht. Er konnte mittlerweile wieder entlassen werden.

Seitens des Roten Kreuzes hieß es, dass insgesamt zehn Personen in der Firma waren, als es zur Explosion kam, die meisten befanden sich laut Polizei aber im Bürogebäude.

Vorübergehende Sperre von A9 und Luftraum

Zeugen berichteten von einem dumpfen Knall und einer gewaltigen Druckwelle, die sogar Kilometer entfernt noch zu spüren gewesen sein soll. Am Firmengelände selbst wurden durch die Wucht der Explosion diverse Teile durch die Luft geschleudert.

Joachim Schnabel, Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Lang, informierte über soziale Netzwerke über einen Knall und eine Druckwelle, die „weit hör- und spürbar“ waren.

Das gesamte Industriegebiet wurde daher unmittelbar nach dem Vorfall vorsorglich evakuiert und es erfolgten Absperrungen im Umkreis von rund 500 Metern. Auch die Pyhrnautobahn (A9) zwischen den Abfahrten Leibnitz und Wildon in der Steiermark war bis Dienstagnachmittag, 15.00 Uhr, zwischen Leibnitz und Wildon für den kompletten Verkehr in beide Richtungen gesperrt, wodurch es zu einem rund acht Kilometer langen Stau in beide Richtungen kam. Kurzzeitig gesperrt war außerdem die Einflugschneise für den Flughafen Graz. Der Flugverkehr sei aber nicht beeinträchtigt gewesen, hieß es vom Flughafen.

Zweiter Tank über Nacht entleert

Dienstagabend war die Explosionsgefahr aber noch nicht gebannt: „Derzeit versuchen Experten zu beratschlagen, wie man den restlichen in dem Areal befindlichen Wasserstofftank fachmännisch entleeren kann, ohne dass dieser eine weitere Gefahr mit sich bringt“, so Lamb. Bei dem zweiten Tank handelt es sich um einen weitaus größeren mit einem Fassungsvermögen von mehreren tausend Litern und mit entsprechend höherem Druck. Gegen Mitternacht sei die größte Gefahr gebannt gewesen, bestätigte die Polizei, Mittwochfrüh waren die Arbeiten weitgehend abgeschlossen.

Ursache für Explosion noch unklar

Auf dem Firmenareal Einsatz standen neben den Feuerwehren Lebring und Lang auch gefahrenstoffkundige Organe der Polizei, der Chemialarmdienst des Landes Steiermark, das Arbeitsinspektorat und die Brandgruppe des Landeskriminalamtes Steiermark. Sie werden ihre Ermittlungen zur Ursache am Mittwoch gemeinsam mit Experten des Bundeskriminalamtes fortsetzen. Bis ein Ergebnis vorliegt, könne es aber noch Tage dauern, heißt es seitens der Polizei.

Explosion Lebring
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Firmenareal bleibt gesperrt

Das Firmenareal bleibe laut Polizei aber für zivile Personen und Schaulustige bis auf weiteres gesperrt, jedenfalls für die Dauer der Ermittlungen. Diese Absperrmaßnahmen seien auch aus Sicherheitsgründen dringend einzuhalten.

Die Firma, bei der es zur Explosion kam, hat ihren Sitz im Gewerbepark Lebring und entwickelt und prüft laut ihrer Website alternative Antriebssysteme im Bereich der Wasserstoff- und Erdgasspeicherung. Die Produkte und Prüfungen kommen dabei unter anderem in der Automobilbranche sowie in Speicheranlagen und bei der Betankung von Kraftfahrzeugen zum Einsatz.