Claudia Klimt WEithaler und Wolfgang SChaller
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Sommergespräch

Klimt-Weithaler: Für kürzere Arbeitszeit

Im zweiten ORF Steiermark-Sommergespräch ist am Freitag die steirische KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler zu Gast. Im Gespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller spricht sie – selbst Betroffene – über eine hohe Arbeitsbelastung in der Gesellschaft, die krank macht und tritt deshalb für eine Arbeitszeitverkürzung ein.

Claudia Klimt-Weithaler war selbst mehr als ein halbes Jahr wegen Burn-outs im Krankenstand und ist erst vor kurzem in die Politik zurückgekehrt.

„Ich glaube, dass nicht nur Politik krank machen kann, sondern, dass generell die Arbeitswelt im Moment so ist, dass hoher Leistungsdruck gefordert wird und viele Menschen wirklich viele, viele Stunden am Tag damit verbringen, sich mit ihrer Arbeit auseinanderzusetzen und für Erholung und Freizeit kaum Zeit bleibt. Das heißt, es gibt immer weniger Spielraum, sich von der Arbeit und von dem Druck wieder zu erholen und auszuspannen. Mir ist es ähnlich ergangen“, sagt Klimt-Weithaler.

ORF-Sommergespräch mit Claudia Klimt-Weithaler

„Kürzere Arbeitszeiten sind möglich“

Auf die Frage, ob weniger Arbeit für den Einzelnen der richtige Weg sei, dazu sagt die KPÖ-Chefin: „Man muss es größer betrachten. Also ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Personal und Lohnausgleich notwendig ist und auch möglich ist. Man darf nicht vergessen, vor 20 Jahren gab es ganz andere technologische Entwicklungen. Das heißt, das, was wir heute in acht Stunden arbeiten, das wäre theoretisch auch wahrscheinlich in vier bis sechs Stunden möglich und der Wohlstand würde nicht sinken.“

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 11.8.2023

„Wenn es politisch gewollt ist, geht es sich aus“

Ob es sich wirklich ausgehen könnte, weniger zu arbeiten, bei vollem Lohnausgleich, dazu sagt Klimt-Weithaler: „Also, wenn es politisch gewollt ist, dann wird sich das ausgehen und ich denke, man muss sich hier auch drüber trauen und schauen, wofür man steht und für wen man da ist. Ist man für ein paar Wenige, die große Profite machen wollen zuständig als Politik oder ist man für die Bevölkerung zuständig? Und ich glaube, dass sehr viele Steirer und Steirerinnen mir recht geben werden, dass sich das ausgehen kann und muss, wenn es politisch gewünscht ist.“