Polizist
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Falscher Polizist entlockt Grazerin Bargeld

Eine 82-jährige Grazerin ist Mittwochabend Opfer von falschen Polizisten geworden. Die Frau übergab einem unbekannten Täter am Hauptplatz in Graz mehrere tausend Euro Bargeld. Das Landeskriminalamt Steiermark hat die Ermittlungen übernommen.

Der in Wien wohnhafte Sohn der Frau erhielt am Mittwochabend den Anruf eines unbekannten Täters. Der falsche Polizist teilte mit, dass die Tochter des Mannes einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Nun müsse er eine Kaution für seine Tochter bezahlen.

Tut er das nicht, müsse sie ins Gefängnis. Der Sohn bat daraufhin seine in Graz lebende Mutter um Hilfe. Kurze Zeit darauf wurde die 82-Jährige von einem falschen Polizisten telefonisch kontaktiert.

Geldübergabe direkt am Grazer Hauptplatz

Dem Betrüger gelang es durch gekonnte Manipulation seines Opfers, die Grazerin zur Übergabe von Bargeld zu überreden. Gegen 19.15 Uhr übergab die Grazerin dem falschen Polizisten mehrere tausend Euro Bargeld, direkt am Hauptlatz von Graz.

Erst nach der Übergabe des Geldes ahnte der Sohn, dass seine Mutter Opfer eines Betruges geworden sein könnte. Er erstattete auf einer Polizeiinspektion in Wien die Anzeige. Die Wiener Polizei setzte sich daraufhin mit der Grazer Polizei in Verbindung. Der Verdacht erhärtete sich.

Warnung vor falschen Beamten

Die Polizei warnt immer wieder vor falschen Polizisten. Der Sachverhalt zeige, wie leicht Menschen manipuliert werden können. Die steirische Polizei warnt einmal mehr vor der Vorgehensweise und appelliert, niemals an Unbekannte Bargeld zu übergeben.

Haben Sie den Verdacht eines Betrugs? Rufen Sie sofort die Polizei unter 133

Die echte Polizei ruft nicht an, fordert kein Geld und erkundigt sich auch nicht nach dem Vermögen. Außerdem möchte die Polizei niemals Vermögen sicherstellen. Beamten kommen auch nicht nach Hause, um Vermögen abzuholen.

Psychologische Tricks, um Opfer zu verwirren

Ältere Menschen werden gezielt angerufen, so die Polizei. Dabei würden sich die Täter oft als Polizisten ausgeben und Fragen über Geld, Schmuck, Gold und Vermögen stellen. Zudem würden sie oft Lügengeschichten erfinden, damit ihnen Geld oder Wertgegenstände ausgehändigt werden. Mit psychologischen Tricks würden die Betrüger das Telefonat in die Länge ziehen und versuchen, die Opfer zu verwirren. Die Betrüger würden auch oft um strengste Geheimhaltung des Telefonats ersuchen und weisen an, es nicht zu beenden, um durchgehend in der Leitung zu bleiben.

So schützen Sie sich vor „falschen Polizisten“

Haben Sie den Verdacht eines Betrugs?

  • Rufen Sie sofort die Polizei unter 133
  • Vorsicht bei unbekannten Anrufern!
  • Fragen Sie sich: Kann die Geschichte stimmen?
  • Sprechen Sie sofort mit Verwandten oder Freunden!
  • Geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
  • Legen Sie auf!
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Gold an Unbekannte!
  • Fordern Sie von angeblichen Polizisten einen Dienstausweis!
  • Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie, ob es diesen Polizisten wirklich gibt!
  • Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst!
  • Sprechen Sie mit ihrer Familie über diese falschen Polizisten.