Unbeschwert Volleyballspielen, sich im Gebirgsbach erfrischen oder an den Lamas erfreuen: Das ist keine Selbstverständlichkeit für die Kinder und Jugendlichen aus den Kriegsgebieten der Ukraine, die am Montag in Hirschegg in der Weststeiermark unterwegs waren.
„Wir, die ukrainischen Kinder, brauchen eine Pause von den Bomben, den Drohnenangriffen und den Kämpfen, bei denen unsere Väter ihr Leben riskieren, um uns zu verteidigen“, sagte Dorothea aus Kiew.
Eine willkommene Abwechslung zum Kriegsalltag
Einige der Frauen haben ihr Haus und ihre Arbeit verloren, manche ihrer Männer sind im Krieg gefallen. In der Steiermark sollen sie auf andere Gedanken kommen. Organisiert wird der Urlaub von den steirischen Kiwanis Clubs. „Wir haben sie ins Freizeitschwimmbad Voitsberg eingeladen und da waren sie komplett aufgelöst. Das hat ihnen am besten gefallen. In der Ukraine sind derzeit nämlich keine Schwimmbäder geöffnet, weil es ja so gefährlich ist“, erzählte Marina Münzer-Detela vom Kiwanis Club „Styria West“.
„Dieser Urlaub ist sehr wichtig für uns und das größte Geschenk ist, dass wir die ganze Nacht durchschlafen können – ohne Bombenalarm“, so Violetta Sukhanova von einer ukrainischen Frauenorganisation.
Lehrlingshaus-Belegschaft verzichtet auf Sommerpause
Untergebracht sind die Gäste aus der Ukraine im Lehrlingshaus in Voitsberg, wo die Belegschaft auf die Sommerpause verzichtet hat. Finanziert wird der Aufenthalt von der Landesregierung. „Wir machen das, damit wir insbesondere den Kindern und ihren Begleitpersonen die Möglichkeit eröffnet, dass sie zumindest zwei Wochen lang Abstand von den kriegerischen Handlungen gewinnen können“, so Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP).
„Die Kinder waren sehr angespannt, aber jetzt haben wir sie lachen sehen und das ist das Wichtigste“, sagte der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets. Am 26. August geht es für die Kinder und Frauen wieder zurück in die Kriegsgebiete.