Honig wird auf einen Löffel genommen
APA/dpa/Oliver Berg
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Chronik

Honig-Ertrag um die Hälfte geschrumpft

Der Landesverband für Bienenzucht rechnet in diesem Jahr mit 50 Prozent weniger Honig aufgrund der Wetterlage im Frühjahr – vor allem der Blütenhonig sei betroffen. Die Uni Graz startet nun eine österreichweite Online-Umfrage zu Wissen über Honig und -produktion.

Der Dachverband der Erwerbs- und Freizeitimker „Biene Österreich“ fürchtet seit Ende Mai, dass die heurige Honigernte bescheiden ausfallen könnte. Werner Kurz vom Landesverband für Bienenzucht geht nun davon aus, dass die steirischen Imker mit rund 50 Prozent Ausfall rechnen müssten.

Ungünstiges Wetter im Frühjahr

„Während der Blütezeit war die Witterung für die Bienen zu kalt und es gab zu viel Regen“, sagte Kurz. Deswegen konnten die Bienen blühende Obstbäume wie Marille, Apfel oder Birne und Frühlingsblüher wie Raps oder Löwenzahn nicht aufsuchen. Honigbienen könnten erst ab zwölf Grad Celsius und bei trockenem Wetter fliegen, heißt es von „Biene Österreich“, das kam in diesem Frühling selten vor.

Die rund 50.000 Bienenvölker in der Steiermark bringen jährlich rund 1.000 Tonnen Honig – das ist zirka ein Viertel der österreichischen Honigproduktion. In diesem Jahr rechnet man mit deutlich weniger. „Bei Blütenhonig können wir in der Steiermark von einem Totalausfall sprechen“, sagte der Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht.

Teurer aufgrund von großem Ausfall

Der Standesvertreter rechnet damit, dass der Honig etwas teurer werden wird: „Beim günstigen Honig wird es wohl ein Euro mehr sein und der Preis wohl bei 14 bis 18 Euro pro Kilo zu liegen kommen“, schätzte Kurz die Marktsituation ein.

Eine Honigknappheit wird es dadurch aber nicht geben. Die rund 4.200 Imker und Imkerinnnen in der Steiermark hätten noch Reserven aus dem Vorjahr, so Kurz. Beim Waldhonig werden auch Ausfälle erwartet, dort liege man jedoch nur leicht unter dem Durchschnitt.

Österreichweite Umfrage

In einer Umfrage an der Uni Graz, im Rahmen eines EU-weiten Projektes wird bis Ende September erhoben, nach welchen Kriterien Österreicher und Österreicherinnen Honig und -produkte aussuchen, wie viel und wie oft sie ihn konsumieren und wie viel sie über Honiggewinnung, Imkerei und Herkunft wissen.

„Ziel dieser Umfrage ist es, das Bewusstsein der Verbraucher für gute Imkereipraktiken zu bewerten“, erklärt Robert Brodschneider vom Institut für Biologie, der das Projekt seitens der Uni Graz betreut.