Illustration zu fossilen Exkrementen einer urzeitlichen Hyäne (Protictitherium) und einer Scheinsäbelzahnkatze (Albanosmilus).
MARTIN GROSS/UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM
MARTIN GROSS/UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM
Chronik

Älteste Exkremente von Raubtieren gefunden

Paläontologen haben 2017 nördlich von Graz in einer Tongrube die Exkremente von Raubtieren gefunden. Nun stellte sich heraus, dass das der älteste bisher gefundene Kot ist.

Zwölf Millionen Jahre alt sind die versteinerten Exkremente – auch Koprolithen genannt –, die von Paläontologen im Norden von Graz gefunden wurden.

Der Kot aus dem Miozän stammt von Hyänen und Säbelzahnkatzen, wie Forscher des Universalmuseum Joanneum (UMJ) belegten. Es sind die ältesten Exkremente dieser Raubtiere überhaupt, schilderte Martin Gross, Paläontologe vom UMJ.

Illustration zu fossilen Exkrementen einer urzeitlichen Hyäne (Protictitherium) und einer Scheinsäbelzahnkatze (Albanosmilus).
MARTIN GROSS/UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM

Bei Grabungen meist übersehen

„Sie werden bei Grabungen meistens übersehen, und wenn nicht, dann meistens nicht weiter erforscht“, sagte Gross über die Fundstücke. Die Objekte, die bereits 2017 gefunden wurden, übertrafen die Erwartungen, die man vor der genaueren Untersuchung hatte.

Aufgrund der chemischen Zusammensetzung konnte man sie als die ältesten bekannten Exkremente von Hyänen und Säbelzahnkatzen überhaupt identifizieren. Ihr Alter wird auf etwa zwölf bis 12,2 Millionen Jahre geschätzt. Sie sind somit um rund zwei Millionen Jahre älter als alle bisher bekannten versteinerten Exemplare.

Auch Skelettreste gefunden

„In den vergangenen Jahren sind wir schon auf Skelettreste von Amphibien, Schlangen, Vögeln, Kleinsäugern bis hin zu den Resten eines Urelefanten gestoßen, die mehr als zwölf Millionen Jahre, bevor der Mensch in der Gegend auftauchte, schon hier unterwegs waren“, so Gross.

Er veröffentlichte die Erkenntnisse, die er mit seinen Kollegen aus Wien und München gewonnen hatte, jüngst im Journal „Historical Biology“.