Der „Frauenstrand“ soll ungeniertem Anstarren, Bodyshaming, Belästigungen und unerwünschten sexuellen Annäherungsversuchen keinen Platz lassen. „Aber es geht natürlich auch darum, dass wir den Frauen einfach zeigen, sie dürfen sich befreien von geltenden Schönheitsnormen“, erklärt Claudia Beiser vom Grätzeltreff Margaretenbad ihre Aktion.
Feeling der 1980er wieder aufleben lassen
Die beiden Veranstalter – der Grazer Frauenrat und der Grätzeltreff Margaretenbad – möchten ein Zeichen setzen. Damit wollen sie Frauen die Möglichkeit geben, einen Tag im Freibad zu verbringen, ohne, dass sie sich über blöde Sprüche, Bikinioberteile oder keine, Ganzkörperbadeanzüge oder Schönheitsideale Gedanken machen müssen.

Erzählungen aus den 1980ern, wie Frauen ohne Oberteil und mit Körperbehaarung das Margaretenbad besuchen konnten, ohne negative Erfahrungen zu machen, führten zu dieser Idee. Das wollen die Veranstalterinnen, wenn auch nur für einen Nachmittag am 25. August, wieder ermöglichen.
Schlechte Erfahrungen in Bädern
Über Social Media startete der Verein Catcalls of Graz einen Aufruf, bei dem Frauen über ihre Erlebnisse in Freibädern berichten konnten. Zahlreiche Frauen teilten Momente, in denen sie sich in Bädern unwohl fühlten. „So wie, dass Männer teilweise in Freibädern masturbieren und dabei Frauen anschauen oder dass Männer Frauen in Umkleidekabinen filmen“, erzählt Anna Majcan, die Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats.
Eine ergänzenden Umfrage zeigte, dass rund 58 Prozent der über 350 Teilnehmer, die in nur 24 Stunden mitmachten, negative Erfahrungen in öffentlichen Bädern gemacht haben und diese deswegen meiden. Aber auch das Selbstbewusstsein der Frauen sei ein Problem: Viele Frauen – vor allem junge – würden sich in ihrem Körper nicht wohl fühlen, deswegen auch Freibäder meiden, so Majcan.