Kaindl Holzindustrie
ORF/Georg Hummer
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Umwelt

Treibhausgas-Emissionen gehen zurück

Österreich hat im Vorjahr so wenig Treibhausgase ausgestoßen wie schon lange nicht mehr. Für Klimaökonomin Birgit Bednar-Friedl zeigt sich, dass hohe Preise in Verbindung mit klimaschädlichen Emissionen stehen können.

Seit 33 Jahren wurden in Österreich nicht mehr so wenig Treibhausgase ausgestoßen wie 2022: Das zeigt die Treibhausgasbilanz des Klimaschutzministeriums für das Vorjahr, die am Donnerstag präsentiert wurde. So gab es im Vorjahr im Vergleich zu 2021 ein Minus von 6,4 Prozent. Von 2020 bis 2021 gab es noch eine Zunahme um knapp fünf Prozent – mehr dazu in „Nur der erste Schritt“ (17.08.2023).

Laut Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist der Rückgang überall sichtbar – vom Verkehr über die Industrie bis hin zur Landwirtschaft.

Hohe Preise ausschlaggebend

Für die Klimaökonomin Birgit Bednar-Friedl vom Wegener Center der Uni Graz zeigt die Bilanz, dass hohe Preise – etwa für Sprit und Energie – in Zusammenhang mit dem Erreichen der Klimaziele stehen könnten.

„Der wesentliche Punkt ist, dass Preise wichtige Impulse setzen. Sie reichen aber allein nicht aus. Das heißt, man muss die Möglichkeit haben, sich anders zu verhalten. Deswegen sind Energieeffizienzziele oder Treibstoffeffizienzziele in Kombination mit Preisen ganz, ganz wichtige Steuerungsinstrumente. Aber man darf auch nicht vergessen, dass zum Beispiel die Bereitschaft zum Stromsparen – und das sieht man im letzten Jahr ganz eindeutig – sehr hoch war, weil der Anreiz da war. Diese Potenziale muss man nutzen können – und das geht eben nicht ohne den Preis“, sagte Bednar-Friedl.