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Wirtschaft

Kritik an hohen Zimmerpreisen während MotoGP

Das MotoGP-Wochenende in Spielberg ist ein Turbo für den Tourismus in der Region. Fast alle Unterkünfte im Murtal sind ausgebucht. Die Preise für die noch verfügbaren Zimmer sind an dem Wochenende teilweise um das Zehnfache gestiegen. Touristikerinnen und Touristiker kritisieren diese Entwicklung.

Ein Apartment für vier Nächte um 2.800 Euro oder ein Zweibettzimmer um 1.700 Euro: Für einen Ausflug zur MotoGP muss dieser Tage tief in die Geldbörse gegriffen werden. Michael Ranzmaier-Hausleitner, Vorsitzender der Tourismusregion Murtal, kritisierte die hohen Preise.

„Es gibt natürlich vernünftige Betriebe, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Wo ich dann als Touristiker aber sauer bin, ist, wenn man für eine Woche für ein Privatzimmer für zwei Personen 2.000 bis 5.000 Euro bezahlt. Das ist ein hochwertiger Nepp, den ich nicht unterstütze. Mir als Touristiker sind hier aber die Hände gebunden“, sagte Ranzmaier-Hausleitner.

Preise seien für gesamte Region abschreckend

Dass Zimmer bei Großveranstaltungen teurer zu buchen sind, sei normal, doch rund 20 Betriebe würden an dem Wochenende zehnmal so viel wie sonst für dasselbe Angebot verlangen. Der Touristiker appellierte, den Bogen hier nicht zu überspannen, um dem Tourismus in der Region nicht nachhaltig zu schaden: „Wir wollen unsere Beherberger bitten, hier ein verträgliches Maß an Kosten für die Kunden zu produzieren, um die Gäste auch nachhaltig in die Region zu bringen. Wenn man das leistbar macht, ist der Gast auch nach der Ring-Saison motiviert, wieder ins Murtal zu kommen, um zu wandern, Rad zu fahren oder Ski zu fahren.“

Buchungen für gesamte Woche seien günstiger

Auf Anfrage bei mehreren überteuerten Zimmeranbietern argumentierten diese mit der hohen Nachfrage in der Motorsport-Hochsaison und erklärten, dass die Preise niedriger wären, wenn Gäste eine ganze Woche bleiben würden.

Viele Motorsportfans würden eben nur drei bis vier Tage buchen wollen, entgegnete der Touristiker. Insgesamt ist Ranzmaier-Hausleitner zuversichtlich, dass das Vorjahresniveau von rund 70.000 Nächtigungen auch heuer erreicht und vielleicht sogar übertroffen werden kann.