Königreichssaal der Zeugen Jehovas
ORF
ORF
Chronik

Anschlag: Zeugen Jehovas bleiben „achtsam“

Die Zeugen Jehovas in Österreich setzen nach dem Anschlag auf zwei ihrer Mitglieder auf mehr Aufmerksamkeit. Die Glaubensgemeinschaft sehe zwar kein konkretes Bedrohungsszenario, es gebe aber ein Sicherheitskonzept. Details wolle man keine bekannt geben.

Am Samstag waren zwei Sprengsätze an Autos von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft während eines Gottesdienstes in Leibnitz detoniert – mehr dazu in Sprengsätze gezündet: Ermittlungen laufen. Die Zeugen Jehovas setzen daher weiterhin auf verstärkte Aufmerksamkeit in ihren Gemeinden. „Wir bleiben achtsam und sensibel“, sagte ein Sprecher der Glaubensgemeinschaft.

Zum konkreten Sicherheitskonzept gab es aus sicherheitsrelevanten Gründen keine näheren Informationen. Indes wurde aber bekannt, dass Videos aus der Umgebung ausgewertet werden sollen.

Sprengsätze werden analysiert

Seitens der Landespolizeidirektion Steiermark hieß es am Montag, dass es vorerst keine neuen Informationen über den Ermittlungsstand gebe. Es würden weiterhin Befragungen durchgeführt und auch die Analyse der Sprengsatzreste sei noch nicht abgeschlossen. „Mit einem Ergebnis ist auch nicht zeitnah zu rechnen“, sagte Sprecher Markus Lamb.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben relativ viele Teile der Sprengsätze sichergestellt. Die Einzelteile sollen nun für eine Rekonstruktion wieder möglichst zusammengefügt werden. Zudem hoffen die Ermittler auf Videoauswertungen der Geschäfte in Tatortnähe, außerdem soll das sichergestellte Material chemisch analysiert werden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

Schon länger mehr Polizeipräsenz

Die Zeugen Jehovas selbst sehen derzeit kein konkretes Bedrohungsszenario. Schon seit längerem sei man in gutem Kontakt mit den Behörden, um die Sicherheit in den mehr als 150 Königreichssälen in Österreich zu gewährleisten; dazu komme verstärkte Polizeipräsenz vor Ort. Aus gegebenem Anlass setze man natürlich auch weiter auf das Thema Sicherheit, so ein Sprecher der Glaubensgemeinschaft.

Erst am Sonntag hatte im Wiener Ernst-Happel-Stadion ein großer zweisprachiger Kongress der Zeugen Jehovas mit rund 9.000 Teilnehmern stattgefunden. Zu Zwischenfällen ist es dort nicht gekommen. Der Abschluss der diesjährigen Kongress-Serie in Österreich unter dem Motto „Übt Geduld“ findet vom 25. bis 27. August in der Olympiahalle in Innsbruck statt. Auch dort werden nun die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.