Das momentane Sommerwetter sei für die heimische Landwirtschaft enorm wichtig, sagte Arno Mayer, Leiter der Pflanzenbauabteilung der Landwirtschaftskammer. Vor allem für den Mais- und Sojaanbau seien diese Bedingungen essenziell, um Erträge zu bilden, die Ernte werde sich aufgrund des schlechten Wetters der vergangenen Wochen allerdings um 14 Tage verzögern.
Ideale Bedingung für Obst und Grünland
Die aktuelle Hitze ist laut Mayer außerdem ideal für die Grünlandbewirtschaftung und auch für eine gute Entwicklung von Obst, so Herbert Muster, Leiter des Obstbaureferats: „Die Wärme begünstigt einerseits das Fruchtwachstum, andererseits fördert sie den Aufbau von Zucker, von Mineralstoffen, von Vitaminen. Das heißt, die Äpfel, die jetzt kurz vor der Reife stehen, werden dadurch knackiger, fruchtiger im Geschmack und letztendlich auch schöner in der Ausfärbung“, erklärte Muster.
Hohe Temperaturen teilweise zu spät
Viele Äcker können nach dem Hochwasser hingegen immer noch nicht bewirtschaftet werden, da auf ihnen nach wie vor Wasser steht. „Für das Getreide kommt dieses schöne Wetter leider zu spät. Wenn es noch nicht geerntet ist, dann ist es meistens auf den Feldern verdorben. Diese Flächen können mit den Erntemaschinen jetzt noch nicht befahren werden“, so Mayer. Ähnliches gilt für den Gemüseanbau.
Die Klimaerwärmung könnte den steirischen Pflanzenanbau künftig aber generell verändern, so Muster. Versuche gäbe es beispielsweise schon mit dem Anbau von Mandeln. „Es wird in verschiedene Richtungen gedacht, zum Beispiel an Olivenanbau. Ob das dann wirklich funktioniert, das wird man erst sehen“, sagte Muster. Knackpunkt seien aber die noch immer recht strengen Winter, so Muster, den diese Pflanzen oft nicht überstehen würden.