Samstagabend wurde eine Streife der Autobahnpolizei Gleinalm zu einem vermeintlichen Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten auf der A9, Höhe Traboch gerufen. Am Einsatzort angekommen stellte sich heraus, dass eine Familie aus Deutschland, die auf dem Heimweg vom Urlaub war, um das Leben ihrer Tochter kämpfte. Das siebenjährige Mädchen war während der Autofahrt in Atemnot geraten und drohte zu ersticken.
Mädchen war bereits bewusstlos
Die Siebenjährige war bei Ankunft der Beamten bereits bewusstlos, daher zögerten die Polizisten nicht lange. Während Revierinspektor Christian Pausch den sogenannten „Heimlich-Handgriff“ anwendete, setzte sein Kollege Thomas Zinner, ehemaliger hauptberuflicher Notfallsanitäter und Polizeisanitäter, gezielte Schläge zwischen den Schulterblättern.
Das Mädchen begann daraufhin wieder eigenständig zu atmen und erlangte das Bewusstsein zurück. Die Polizisten führten bis zum Eintreffen des Notarztes die weitere Versorgung durch. Schließlich wurde das Mädchen in stabilem Zustand ins LKH-Leoben gebracht. Sie konnte am Montag das Krankenhaus bereits wieder verlassen.
Streifenwagen bekommen Defibrillatoren
Der aktuelle Fall zeige laut Polizei, dass das Sanitätswesen auch im Polizeidienst immer wichtiger werden. Bereits seit 2019 verfüge die steirische Polizei daher über ein eigenes Sanitätsfahrzeug, heißt es, zudem stehen insgesamt 61 ausgebildete Polizeisanitäter und -sanitäterinnen in der gesamten Steiermark im Einsatz.
Um die Rettungskette bei Notfällen noch weiter zu verbessern, sollen bis Ende des Jahres zudem alle Streifenwägen der steirischen Polizei mit mobilen Defibrillatoren ausgestattet werden – in Kooperation mit dem Land Steiermark und dem Roten Kreuz. Erste erfolgreiche Pilotbetriebe gab es damit bereits in Graz und in der Südoststeiermark. Die Kosten von rund 160.000 Euro werden vom Land Steiermark getragen.