Biogasanlage Straß von oben.
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POLITIK

Hickhack um Biogasanlage in Straß geht weiter

Die vom Land vor wenigen Wochen erteilte abfallrechtliche Genehmigung für die Biogasanlage Straß ist nach Einsprüchen – vor allem der örtlichen Grünen, nicht rechtskräftig. Die Verantwortlichen orten nun einen Polit-Skandal.

Die Naturgasanlage Straß war vor zehn Jahren ein Vorzeigeprojekt: Aus den Abwässern von fünf Gemeinden wollte man Biogas gewinnen, der Klärschlammrest sollte verbrannt und schließlich als Dünger wieder in den natürlichen Kreislauf kommen. Bis heute arbeitet nur die Kläranlage.

Aufregung um Einspruch der Grünen

Anfang Juni erteilte das Land die Genehmigung für die Biogasanlage. Gleich darauf gab es allerdings Einsprüche der örtlichen Grünen und des Naturschutzbunds. Auch das Arbeitsinspektorat beeinspruchte. Das sei aber leicht reparabel, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz, der Einspruch der Grünen regt dagegen auf.

„Ich spreche von einem Politskandal, weil wir ein echt grünes Projekt haben. Und das wird ausgerechnet von der grünen Landes- und von der grünen Gemeindepartei verhindert“, so Reinhold Höflechner, Bürgermeister von Straß (ÖVP) und Obmann des Abwasserverbands.

„Uns sind die Hände gebunden. Uns ensteht ein gewaltiger Schaden, nicht nur dem Verband sondern auch der Umwelt“, Johannes Zweytick, Bürgermeister von Ehrenhausen (ÖVP) und Mitglied des Abwasserverbands. Man lasse nun eine Schadenersatzklage rechtlich prüfen, heißt es.

Biogasanlage Straß
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Grüne gegen „fragwürdiges Projekt“

Die örtlichen Grünen wehren sich gegen den Vorwurf nur aus Parteikalkül das Projekt zu bekämpfen. „Wir haben die Beschwerde eingebracht, weil wir der Meinung sind, dass es UVP-pflichtig ist. Die Anlage steht im Hochwasserschutzbereich, und wir sind der Auffassung, dass es da Auflagen braucht“, so Eva Schantl, Gemeinderätin der Grünen.

Angesprochen auf die Klagsdrohung, sagte Wolfgang Walther, Gemeinderat der Grünen: „Kann er ruhig klagen. Ich habe nichts gegen Biogasproduktion. Ich habe aber etwas dagegen, dass ein wirtschaftlich fragwürdiges Projekt weiter betrieben wird.“

Der Ball liegt beim Landesverwaltungsgericht. Bis zu einer Entscheidung wird es wohl Monate dauern. Das Gas, das derzeit anfällt, wird verbrannt.