Vollmond
APA/dpa/Boris Roessler
APA/dpa/Boris Roessler
Wissenschaft

Die Gründe hinter dem „Run“ auf den Mond

Der Mond ist derzeit wieder im Mittelpunkt des Weltinteresses. Dabei gehe es um Ressourcen, Energiequellen und mögliche Besitzansprüche bzw. um eine Zwischenstation am Weg zum Mars – erklärt ein Grazer Weltraumforscher den „Run“ auf den Erdtrabanten.

Dass es gefrorenes Wasser auf dem Mond gibt, ist schon seit langer Zeit Gewissheit. „Aus dem Orbit wurde Wasser auf beiden Polen des Mondes nachgewiesen“, erklärt Günter Keil vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaft in Graz: „Jetzt will man mit unbemannten Sonden auch direkt vor Ort Proben entnehmen und genau schauen, wie viel Wasser da ist.“

Mögliche Energiequelle für Jahrtausende

Ein weiterer, wertvoller Rohstoff auf dem Mond ist Helium drei – die „saubere“ Alternative zu den Kernkraftwerken auf der Erde. Eine Energiequelle für Tausende von Jahren könnte dort erschlossen werden, die Frage sei derzeit aber vor allem wie, erklärt Keil: „Bevor Helium drei am Mond wirtschaftlich interessant wird, muss man erst einmal diese Technologie hier auf der Erde beherrschen. Dann ist die Frage, ob das wirtschaftlich lukrativ ist, den Mond großflächig umzugraben, um Helium drei zu gewinnen."

Wissenschaft hofft auf Mondbasis

Russland, Indien und China wollen den Mond erobern; auch die USA planen eine Mondmission. Eine bemannte Mondlandung erwartet der Grazer Weltraumwissenschaftler für Ende der 2020er-Jahre.

Für eine Mondbasis fehle derzeit noch der politische Wille, die technischen Möglichkeiten dazu gebe es schon, sagt Keil: „Eine bemannte Mondbasis ist für uns ein enorm wichtiger Schritt, weil wir sehr viel lernen können, wie man auf der Erde zum Beispiel mit begrenzten Ressourcen umgehen kann, wie in welchen Gebieten Habitate möglich sind. Da gibt es sehr viele Fragen, die auch für die Erde relevant sind."

Bei den Mondlandungen, die von der NASA in Kooperation mit der Europäischen Raumfahrtagentur geplant sind, sei durchaus zu erwarten, dass Technologie aus der Steiermark zum Einsatz kommen werde, hofft der Wissenschaftler.