Merkur Arena – Stadion Graz-Liebenau
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Politik

Zwei-Stadien-Lösung weiterhin Priorität

Fast vier Stunden lang haben am Freitag Stadtpolitik und Vertreter von Sturm und GAK über die Möglichkeit eines zweiten Fußballstadions beraten. Beide Klubs wünschten sich eine Zwei-Stadien-Lösung – die wird es vorerst aus Kostengründen wohl nicht geben. Die Standortsuche gehe weiter.

Es wurde sachlich, ohne große Emotionen über die drei Punkte der Tagesordnung gesprochen.

Sturm möchte das Stadion in Liebenau – das war schon vorher bekannt – aber für ein eigenes GAK-Stadion in Weinzöttl liegt nun ein Gutachten vor.

Gutachten: Bau wäre problematisch

Laut diesem Gutachten ist der Standort aus Wasserschutz- und Naturrechtlicher Sicht tatsächlich problematisch. Man werde von diesem Standort absehen, sagt SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann. Für den GAK sei das Ergebnis keine Überraschung, so Obmann Rene Ziesler: „Wir haben kein Ergebnis im Grunde genommen. Wir haben uns gewünscht, dass es dort möglich ist. Jetzt heißt es einfach weiterschauen und andere Standorte zu prüfen. Und wie gesagt, ist es sehr, sehr bittere Pille schlucken müssen.“

Daher müsse man sich nun auf einen neuen Standort einigen. Seitens der Stadt werde weiter nach einer „für beide Vereine guten und für die Stadt machbaren Lösung gesucht“. Priorität habe dabei nach wie vor eine Zwei-Stadien-Lösung. Eine Champions League-taugliche Neugestaltung der Merkur Arena als Heimstätte für beide Vereine bleibe als Plan B im Talon.

Adaptierung Liebenau: Es gäbe noch viel zu tun

Das werde auch passieren, versichert Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). In der Zwischenzeit soll das 650.000 Euro Maßnahmenpaket für die Adaptierung der Arena in Liebenau auf Schiene gebracht werden: „Da gibt es noch viel zu tun. Am Ende wird auf jeden Fall eine Entscheidung da sein, die in jedem Fall vertretbar ist und nicht eine Mehrbelastung für die Stadt Graz bedeutet“, so Kahr.

Entscheidung bis Jahresende

Sturm pocht weiter auf das Baurecht in Liebenau. Die genauen Vorstellungen hat der Klub am Freitag der Politik präsentiert. Präsident Christian Jauk: „Wir sollten zumindest am Jahresende wissen, wo wir stehen. Ist es realistisch? Und dann werde ich auch eine Zeitangabe geben. Aber der SK Sturm bleibt bei diesem Thema drauf: Spitzenfußball gibt es nur, wenn wir auch das Stadion in der Hand haben.“

Weiter warten heißt es für Sturm auch, was den Baustart eines zweiten Trainingszentrums für die Frauen und die Jugend auf dem Gelände des ehemaligen Golfclubs Puntigam angeht. Für eine Drittelfinanzierung fehlt nach wie vor das OK von der Stadt.

In jedem Fall soll der Stadiongipfel keine einmalige Episode bleiben. Man werde sich in den nächsten Monaten regelmäßig austauschen, so die Grazer Bürgermeisterin. Im regelmäßig tagenden Sonderausschuss sollen alle Gemeinderatsparteien als auch Vereinsvertreter zu Wort kommen.