Heizkörper mit Thermostat
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Wirtschaft

Nah- und Fernwärme: AK fordert mehr Preistransparenz

Mehr als 200.000 Haushalte in der Steiermark werden von Nah- oder Fernwärme-Heizwerken aus mit Wärme versorgt. Die Arbeiterkammer vermisst klare Regelungen bei der Vertragsgestaltung und der Preistransparenz.

Die Preise für Nah- und Fernwärme haben sich innerhalb der letzten beiden Jahre verdoppelt – eine gesetzliche Obergrenze bei den Tarifen gibt es in diesem Bereich aber nicht.

„Wildwuchs in der Preisgestaltung“

Zudem kämen die Tarife auch höchst unterschiedlich zustande, kritisiert Karl-Heinz Kettl von der Arbeiterkammer Steiermark: „Es gibt einen Wildwuchs in der Preisgestaltung. Jedes Unternehmen kann sich aussuchen, wie es die Preise anpasst und an welchen Index es sich anlehnt. Grundsätzlich hängt das nicht unbedingt damit zusammen, was das Fernwärmeunternehmen verheizt. Es gibt auch Verträge, wo Biomasse verheizt wird, aber im Vertrag steht, es wird an einen Statistik-Austria-Index angelehnt, der auch Kohle oder Gas beinhaltet.“

Die meisten steirischen Heizwerke heizen mit Biomasse. Einheitliche Preise gibt es nicht, das ist laut Kettl auch verständlich – immerhin hat jeder Anbieter eine andere Zahl an Kunden, und auch die Art der Wärmeerzeugung ist verschieden.

Förderung führt Konsumenten in Monopol

Die aktuelle Ausgestaltung der Förderung zum Heizungstausch sieht die AK Steiermark aber kritisch: „Wenn ich eine Heizung tauschen will, also Öl- oder Gasheizung raus, und ich habe die Anschlussmöglichkeit an eine Nah- oder Fernwärme, muss ich dort anschließen. Sonst bekomme ich keine Anschlussförderung bzw. kann nicht auf eine andere Heizung gefördert wechseln.“ Damit werden die Konsumenten laut dem Arbeiterkammer-Experten aber in ein Monopol gedrängt.

Rahmenbedingungen enger stecken

Die AK fordert, dass für Nah- und Fernwärmeunternehmen die Rahmenbedingungen enger gesteckt werden – sowohl bei der Preistransparenz als auch bei der Vertragsgestaltung –, um Vergleichbarkeit zu schaffen. Eine Regulierung gibt es derzeit nur für die Städte Wien, Linz und Graz.