Am Gestüt Pachern in Oberwölz im Bezirk Murau werden national und international erfolgreiche Sportpferde gezüchtet. Vor über einer Woche erhielt Gestütsbesitzer Simon Zuchi einen Anruf von einem Weidebesitzer, wo fünf seiner Tiere über den Sommer gehalten wurden, wonach eine junge Stute abgängig sei: „Woraufhin wir dann hingefahren sind und die Stute nicht gefunden haben. Dann haben wir unseren Suchradius ausgeweitet und haben sie dann darunterliegend auf einem Forstweg tot gefunden.“
Hund schützte Schafherde
Nach Bergung des verendeten Tieres wurde der Amtstierarzt hinzugezogen. Die entnommene DNA wurde nun eindeutig als Wolf identifiziert, und so kann Veterinär Armin Deutz auch anhand der Bissspuren den Vorfall gut rekonstruieren: „Was aus meiner Sicht vorgefallen ist, dass ein Wolf versucht hat, ein junges Pferd, ein einjähriges Pferd anzugreifen. Das Pferd ist dann durch den Zaun durchgegangen und im extrem steilen Gelände auf der darunter liegenden Forststraße abgestürzt.“
Eine in unmittelbarer Nähe weidende Schafsherde dürfte, so der Amtstierarzt der BH Murau, durch den Hofhund geschützt worden sein; der Wolf sei dann wohl zur Pferdekoppel weitergezogen.
Zuchtaufwand soll abgegolten werden
Zumindest den bisherigen finanziellen Zuchtaufwand – von Experten auf rund 15.000 Euro geschätzt – will Pferdezüchter Zuchi nun gerichtlich einfordern: „Das werden wir dann sehen, wen wir klagen müssen: Müssen wir die Landesregierung klagen oder das Land klagen oder irgendwen, der halt verantwortlich ist für das, dass es mit den Wölfen so ist, wie es ist.“
EU-weit einheitliche Vorgangsweise gefordert
Denn das Wildtier, so der Amtstierarzt, werde uns wohl erhalten bleiben: „Es wäre utopisch zu glauben, dass der Wolf aus Mitteleuropa verschwinden wird, und es wird auf kurz oder lang zur Bejagung des Wolfes kommen.“ Amtstierarzt Deutz fordert dazu eine EU-weit einheitliche Vorgangsweise.