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Österreichisches Rotes Kreuz
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Gesundheit

Erste Hilfe: Online-Videos gegen Unsicherheit

Am Samstag ist Welttag der Ersten Hilfe. Viele sind verunsichert oder haben Angst, bei der Ersten Hilfe etwas falsch zu machen. Das Rote Kreuz bietet bis 18. Oktober online Gratis-Videos an, die zeigen, wie Erste Hilfe richtig geht.

Jeder wünscht sich rasche Hilfe, wenn es um das eigene Leben geht. Bei einem Kreislaufstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit jede Minute um zehn Prozent. Doch bei vielen ist die Unsicherheit, zu handeln, groß. „Die wichtigste Botschaft zur Ersten Hilfe: Falsch machen kann man nichts. Das Wichtigste ist, dass man überhaupt etwas macht, das beginnt beim Notruf“, so Dominik Gottlieb, Lehrbeauftragter beim Roten Kreuz.

Erste Hilfe

Wie Erste Hilfe richtig funktioniert zeigt ORF Steiermark-Redakteurin Renate Rosbaud vor.

Genaue Anweisungen über Notruf

Wer als Ersthelfer bei einem Autounfall vorbeikommt, sollte sich zunächst um mögliche Verletzte kümmern. Einen Bewusstlosen aus dem Auto zu ziehen, sieht bei den professionellen Rettungssanitätern einfach aus. „Wir machen das immer mit dem Rautekgriff, das zeigen wir auch den Kursteilnehmern. Wenn man sich nicht traut, einfach so schnell wie möglich herausziehen“, so Gottlieb.

Sehr oft passieren Unfälle daheim im Haus oder im Garten, bei denen es zu starken Blutungen kommt. Wer nicht weiß, was genau zu tun ist, bekommt beim Notruf 144 genaue Anweisungen: „Die Rettungsleitstelle hilft einem dabei und leitet einen durch einen Notfall bis die Rettungskräfte eintreffen.“ Alle vier Jahre sollte man einen Auffrischungskurs machen. Bis 18. Oktober bietet das Rote Kreuz gratis Online-Videos an.

Nicht nichts tun!

Bei Notfällen wird oft gleich einmal an Verkehrsunfälle gedacht. Doch die meisten Notarzt-Einsätze betreffen Freizeitunfälle und Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand, sagt Notfallmediziner Gerhard Prause – und hier sind bis zum Eintreffen des Notarztes die Ersthelfer gefragt. „Die größte Sterblichkeit haben nach wie vor die Herz-Kreislauf-Stillstände durch fehlende Erste Hilfe Maßnahmen, da ist ein riesiges Potenzial noch vorhanden. Eigentlich sollte jeder Herzstillstand, der im öffentlichen Raum stattfindet, sofort von Laien wiederbelebt werden. Da sind wir aber nicht einmal bei jedem fünften. Die nordischen Länder sind da bei 80 Prozent“, rechnet Prause vor.

Daher der klare Aufruf am Welttag der Ersten Hilfe: auch wenn man gestresst ist und Angst hat – man sollte keinesfalls nicht nichts tun, appelliert Gerhard Prause: „Eine der wichtigsten Botschaften: Man kann in der Ersten Hilfe praktisch nichts falsch machen. Selbst wenn man glaubt der Patient hätte einen Herzstillstand und er hat dann keinen oder schläft vielleicht nur, dann würde der Patient aufwachen und sich wehren. Es passiert nichts!“ Regelmäßige Erste-Hilfe-Auffrischungskurse sind ratsam und geben im Notfall dem Ersthelfer mehr Sicherheit. Die wichtigsten Maßnahmen können aber auch Ungeübte treffen – Notruf absetzen, stabile Seitenlage oder Herzmassage und dort wo es blutet draufdrücken.