Elke Kahr
APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

Kahr als „Bürgermeisterin des Jahres“ nominiert

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) darf sich über eine internationale Nominierung freuen: Sie wurde von der in London ansässigen philanthropischen City Mayors Foundation für den Titel „World Mayor“ nominiert.

Die in London ansässige philanthropische City Mayors Foundation ehrt seit 2004 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister weltweit, die maßgeblich zum Wohl ihrer Kommunen beigetragen haben und sich für das Zusammenwirken und -leben von Städten einsetzen.

„Bekannt für Robin-Hood-Politik“

Jetzt präsentierte die Foundation die Shortlist für die Kandidatinnen und Kandidaten für die Auszeichnung zum World Mayor des heurigen Jahres – und auf dieser Shortlist findet sich auch die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Kahr sei bekannt für ihre „Robin-Hood-Politik“, heißt es in der Kurzbeschreibung.

Politisches Handeln und Gehalt werden als Gründe genannt

In der Begründung für ihre Nominierung nennt die Foundation folgende Gründe: „In einem Interview nach ihrer Wahl zur Bürgermeisterin skizzierte Kahr ihre politischen Prioritäten wie den Bau neuer öffentlicher Wohnungen, die Erhöhung des Mietkautionsfonds der Stadt, die Aufhebung des Verbots für Nicht-EU-Bürger, sich um öffentliche Wohnungen zu bewerben, die Ausweitung von Sozialleistungen, die Senkung von Gebühren für öffentliche Kindergärten sowie die Einfrierung von Gebühren für Abwasser- und Müllentsorgung.“

Außerdem wird Kahrs karitative Ader angesprochen: „Als Stadträtin verdiente sie über 6.000 Euro im Monat – damals behielt sie immer 1.900 Euro für sich und den Rest gab sie weiter. Als Bürgermeisterin erhält sie 8.000 Euro und behält 2.000 Euro. Das Geld wird an Menschen gegeben, die es dringender für Dinge wie den Ersatz defekter Haushaltsgeräte, die Bezahlung von Wohnraum, Nahrungsmittel und Beerdigungen benötigen. Sie wurde für ihre Großzügigkeit kritisiert; einige nannten es Bestechung, andere Populismus. Darauf antwortete sie: ‚Ich könnte nichts anderes tun. Wenn mir das gesetzlich verboten wäre, würde ich meinen Job aufgeben.‘“

Prominente Konkurrenz

Für den Titel sind insgesamt 24 andere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – insgesamt fünf Frauen und 20 Männer – aus aller Welt und aus kleinen Orten wie Dover in Neufundland (700 Einwohner) bis zur 15-Millionen-Stadt Istanbul. Der wohl prominenteste Konkurrent für Kahr ist Vitali Klitschko, der der ukrainischen Hauptstadt Kiew vorsteht.

Bis 20. Oktober kann Kahr per Mail durch die Einsendung eines kurzen Textes unterstützt werden; Anfang November wird die Liste der zehn Finalisten veröffentlicht, der Gewinner schließlich soll Ende des Jahres bekannt gegeben werden.