Der Unglücksbus
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Chronik

40 Jahre nach Busunglück: Gedenkstätte errichtet

Das Busunglück auf dem Rechberg am 14. September 1983 war einer der schrecklichsten Verkehrsunfälle in der steirischen Geschichte. Nach einem Bremsversagen eines ungarischen Reisebusses starben damals 15 Menschen. 40 Jahren danach wurde jetzt am Unfallort eine Gedenkstätte errichtet.

Der ungarische Reisebus hatte die Leitplanke durchbrochen und war über eine steile Böschung gestürzt. Für 15 Insassen – Mitarbeiter eines ungarischen Unternehmens auf Betriebsausflug in Österreich – kam jede Hilfe zu spät, mehr als 30 Personen wurden teils schwer verletzt.

„So etwas vergisst man nicht“

Johann Materatzky kam damals als erster Gendarm an die Unfallstelle: „Das war alles mit Leichen übersät, Körperteile sind herumgelegen, Koffer, und so etwas vergisst man nicht.“

Der Unglücksbus
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In der „Ungarnkurve“, wie sie die Einheimischen nennen, wurde jetzt eine Gedenkstätte errichtet. Überlebende und Angehörige von Opfern reisten extra zur Einweihung am Donnerstag an. Der heute 82-jährige Imre Soos etwa bedankte sich tief berührt für die Hilfe, die er damals erfuhr, und seine Frau erzählte, ebenfalls tief bewegt, dass sie – obwohl verletzt – dann alle Opfer identifizieren musste.

Gedenkstätte
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Zur Einweihung kamen aber auch hohe politische Vertreter: Der ungarische Kanzleramtsminister Gergely Gulyas und Europa-Landesrat Werner Amon (ÖVP) betonten dabei auch die Symbolik für eine gute Nachbarschaft.

„Wir sind gute Nachbarn“

„Wir müssen an die erinnern, die hier ihr Leben verloren, und wir sind sehr dankbar, dass wir das hier gemeinsam mit unseren österreichischen Freunden tun können“, sagte Gulyas, und Amon ergänzte: „Wir sind Nachbarn, waren immer gute Nachbarn, und ich denke, es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir als Steirerinnen und Steirer auch der Opfer gedenken, die hier bei diesem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind.“

Gedenkstätte
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Rudi Roth, der ungarische Honorarkonsul in der Steiermark, setzte die Initiative zur Errichtung der Gedenkstätte. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, „weil es einerseits für mich sehr bewegend war, weil ich an diesem Tag Geburtstag habe, und weil wir heute auch 30 Jahre ungarisches Honorarkonsulat feiern, und das alles mit den Angehörigen und auch mit Überlebenden zu begehen, das ist berührend und herzzerreißend.“

Erinnerung und Gedenken

Der Stein der Gedenkstätte kommt direkt aus dem Rechberg – eine Erinnerung an die Opfer, ein Gedenkort für die Überlebenden.