In zwei Gruppen bewegen sich die Fischer, durch den bereits zur Hälfte ausgelassenen Mühlgang. Peinlich genau suchen sie das Gewässer ab und werden fast im Sekundentakt fündig. Auch der aus den USA eingeschleppte und essbare Signalkrebs kommt in Scharen im Mühlgang vor, so Mario Theissl vom Arbeiterfischereiverein Graz: „Die werden wieder in die Mur zurückgesetzt, wo sie dann ihren Lebensraum haben.“
Bis zu 1.700 Kilogramm Fisch gerettet
Seit über 20 Jahren kümmert sich der Arbeiterfischereiverein einmal im Jahr um die Fischrettung im Grazer Mühlgang. „Da ist eine Bachforelle. Es ist ziemlich alles drinnen, vom Hecht bis zum Goldfisch, Schildkröten haben wir auch schon gehabt“, so Franz Schuster vom Arbeiterfischereiverein. Drei Tage lang sind über 40 Personen ehrenamtlich unterwegs. Zwischen 1.000 und 1.700 Kilogramm Fische werden in diesen Tagen gerettet.
Fahrräder und Waffen in Mühlgang
Die Fische werden mit 900 Volt starkem Strom betäubt – für die Tiere kein Problem, der Mensch würde es nicht überleben, deshalb müssen die Fischerinnen und Fischer die im Wasser sind, eine dreitägige Sonderausbildung absolvieren. Ein Einsatz, der sich auszahlt, so Franz Schuster: „Weil das ein Lebensraum in Graz ist, der einzigartig ist. Leider schmeißen die Leute alle hinein, was sie weghaben wollen. Fahrräder, auch Waffen haben wir schon angefunden. Die Grazer sollten ihren Mühlgang mehr schätzen.“