Turnstunde
ORF
ORF
Gesundheit

Studie: Tägliche Turnstunde macht Kinder fitter

In Sachen täglicher Turnstunde in den Schulen bewegt sich seit Jahren wenig. Wie wichtig die regelmäßige Bewegung während des Unterrichts aber wäre, zeigt nun eine Studie des Institutes für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit an der Universität Graz.

Bewegt lernen sollte das Motto in den Schulen sein, denn laut Studie ist eine tägliche Bewegungseinheit jederzeit und überall durchführbar, ohne dass es mehr kostet, mehr Personal braucht oder die Unterrichtszeiten geändert werden müssten.

„Die zweite Kernaussage ist, dass Kinder, die in einem Sportverein sind, von einer täglichen Bewegungseinheit eigentlich nicht profitieren, aber es sehr wichtig ist für Kinder, die in keinem Sportverein sind“, so der Autor der Studie, der Bewegungswissenschaftler Gerald Jarnig.

Bewegt leichter lernen

400 Kinder von zwölf Schulen im Großraum Klagenfurt nahmen an der Studie teil. An Tagen, an denen kein Sportunterricht auf dem Stundenplan stand, wurden eine Stunde lang Lerninhalte – zum Beispiel in Deutsch oder Mathematik – in Kombination mit Bewegung vermittelt. „Die Kinder haben sogar gesagt, dass sie dadurch viel leichter gelernt haben. Und auch das ist hier vielfach schon international in Studien bewiesen worden, dass Lerninhalte mit Bewegung besser vermittelbar sind“, so Jarnig.

Pilotregion Leibnitz

Mit Start des neuen Schuljahres geht auch das Projekt „Tägliche Bewegungseinheit“ des Bundes in eine zweite Runde – Leibnitz wurde dabei im vorigen Schuljahr als Pilotregion ausgewählt: 14 Kindergärten und 22 Schulen aus dem Raum Leibnitz seien in diesem Schuljahr dabei, so der Koordinator für Bewegung in der Schule der Bildungsdirektion, Florian Grosseck.

Vier Bewegungseinheiten stehen pro Woche am Stundenplan: „In der ersten Stunde haben sie Sachunterricht, in der zweiten Mathematik, und dann kommt in der dritten Stunde ein Bewegungscoach. Der kommt in die Klasse, er übernimmt die komplette Stunde, die Lehrerin muss nicht vor Ort sein. Der macht dann mit den Kindern im Turnsaal – das ist auch draußen möglich – eine Bewegungseinheit.“

Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv, so Grosseck. Im Idealfall wird dieses Projekt nach zwei Schuljahren Probezeit auf ganz Österreich ausgeweitet.