Bei der Tagung, die seit fast 30 Jahren abwechselnd in der Steiermark, im Burgenland oder in Kärnten stattfindet, verschaffen sich Lungenfachärzte aus ganz Österreich ein medizinisches Update.
RSV-Impfung sehr teuer
Ein Schwerpunktthema sind dabei die Impfungen gegen Covid und das RS-Virus. Der neue RSV-Impfstoff wird Personen ab 60 Jahren und Schwangeren empfohlen; das Kind selbst ist nach der Geburt rund ein halbes Jahr vor der Atemwegserkrankung geschützt. Diese Impfung koste allerdings knapp 300 Euro, so Wilfried Fritz, Fachgruppenobmann der steirischen Lungenfachärzte in der Ärztekammer: „Letztendlich sind wir dankbar, dass es eine neue Impfung gibt. Der große Pferdefuß ist leider Gottes, dass sie relativ teuer ist und deshalb in der Bevölkerung wahrscheinlich keinen breiten Zuspruch finden wird. Es bedarf sicher einer großen Überzeugungsarbeit, dass sich unsere chronischen Lungenpatienten impfen lassen.“
COPD vor allem bei Frauen auf dem Vormarsch
COPD ist ebenfalls Thema beim Lungentag, ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung doch in Österreich, aufgrund des starken Rauchverhaltens, ein besonderes Problem, sagt Heimo Liendl, Sprecher der ARGE der steirischen Lungenfachärzte.
Und das Problem werde in Zukunft vor allem bei Frauen größer, da Frauen generell später zu rauchen begonnen hätten, so Liendl: „In den nächsten Jahrzehnten wird der Frauenanteil mit chronischer Bronchitis und Lungenkrebs leider noch deutlich zunehmen, während der Männeranteil langsam zurückgeht.“
Auch Allergien würden weiter zunehmen, heißt es von den Lungenfachärzten, und in weiterer Folge Asthma-Erkrankungen: Hier gebe es neue Leitlinien bei der Therapie von Betroffenen, die ohne dauerhafte Cortison-Behandlung auskommen würden.