Die 13 Jahre alte Schülerin hatte die Monate vor der Herztransplantation bereits durchgehend auf der Kinder-Herzabteilung des LKH-Uniklinikums Graz verbracht, denn ihr Gesundheitszustand hatte sich zunehmend verschlechtert.
Lange an Maschine und Kunstherz
„Die Patientin ist bei uns in der Abteilung eigentlich seit Jahren bekannt und hat zunehmend eine Verschlechterung der Herzfunktion gezeigt, sodass es dann vor sechs Monaten akut dazu kam, dass wir sie an eine künstliche Herz-Lungen-Maschine nehmen mussten und später an ein Kunstherzsystem. Und an diesen beiden Systemen hat sie dann auf die Transplantation gewartet“, sagte Hannes Sallmon, der Leiter der Pädiatrischen Kardiologie.
Operation unter Zeitdruck
Österreichweit werden höchstens zehn Herzen pro Jahr im Kindes- und Jugendalter transplantiert. Im August gab es dann ein Spenderherz für die 13-Jährige. Die Operation habe sofort durchgeführt werden müssen, schilderte Daniel Zimpfer, Leiter der Herzchirurgie am LKH-Uniklinikum Graz: „Die technische Schwierigkeit ist es gar nicht so sehr. Es ist ein bisschen, dass das eine Operation unter einem Zeitdruck ist, weil wir vom Zeitpunkt der Entnahme des Herzens beim Organspendenden an, bis das Ganze replantiert ist, nur vier Stunden Zeit haben. Das heißt, man muss in einem relativ kurzen Zeitraum diese zwei Schritte durchführen, nämlich das alte Herz plus das Kunstherz entfernen und das neue Herz implantieren.“
13-Jährige in ihr Leben zurückgekehrt
Wie lange das nun transplantierte Spenderherz halte, lasse sich schwer sagen, betonte der Leiter der Kinderkardiologie: „Das wissen wir nicht ganz genau, weil die Daten, die wir dazu haben, 30 Jahre alt sind. In diesen 30 Jahren ist sehr viel passiert, sodass möglicherweise die Herzen, die wir heute transplantieren, deutlich länger halten können. Wir würden von einem Überleben von 15, 20 Jahren dieses Spenderorgans mindestens ausgehen wollen.“
Die 13-jährige Patientin ist jedenfalls in ihr Leben außerhalb des Spitals, in dem sie Monate verbracht hat, zurückgekehrt. Das Mädchen kann nun wieder das normale Leben eines Teenagers führen – nur einmal pro Woche kommt sie zur Kontrolle ins Spital.