Ein E-Taxi
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Pilotprojekt für kabelloses Laden von E-Taxis

Graz und Wien machen mit dem Projekt „eTaxi Austria“ gemeinsame Sache. Im Oktober startet eine Pilotphase, in der das kabellose Laden von Autos an Taxiständen getestet werden soll. Eine steirische Firma liefert das technische Know-how.

Geht es nach Experten, dann gehört Elektrofahrzeugen im urbanen Raum auf Kurzstrecken die Zukunft. Ab 2025 setzt Österreich nur noch auf E-Taxis.

Spezielle Ladeplatten

Die Wirtschaftskammern Wien und Graz wollen Unternehmen den Umstieg erleichtern und testen ab Oktober eine neue kabellose Ladetechnologie. Dafür werden spezielle Ladeplatten auf dem Boden der Taxistandplätze eingebaut.

Elektro-Taxi mit einer im Boden befindlichen Matrix-Charging Ladeplatte an Wiens erstem eTaxi-Standplatz
APA/Roland Schlager

„In Graz werden wir vier Ladeplatten verbauen, auf voraussichtlich drei Taxistandplätzen und werden zehn Autos zum Einsatz bringen. In Wien werden es zehn Ladeplatten und 50 Fahrzeuge sein. Wir haben die Möglichkeit direkt am Taxistandplatz zu laden, ohne extra Ladesäulen aufzustellen. Das passiert auch während einer ganz normalen Stehzeit“, sagte Peter Lackner, Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer Steiermark. In Wien werden 50 Ladeplatten für 50 E-Taxis gebaut – mehr dazu auch in Pilotprojekt E-Taxi: Laden am Standplatz (wien.ORF.at, 14.8.2023).

„Matrix Charging“

Die sogenannte „Matrix Charging“-Technologie kommt vom jungen steirischen Unternehmen Easelink mit Sitz in Graz. Das Fahrzeug verbinde sich automatisch beim Parken mit der Ladeplatte, erklärte Easelink-COO Gregor Eckhard: „Wenn das Fahrzeug über dem Pad parkt, dann senkt sich aus dem Fahrzeug der Connector vollautomatisch ab, stellt eine physische Verbindung zum Pad her, und dann kann der Strom hocheffizient vom Stromnetz an das Fahrzeug übertragen werden.“

Weltweit größtes Projekt seiner Art

Das konduktive Laden sei effizienter als bisherige Testvarianten des kontaktlosen induktiven Ladens und habe ein großes Potenzial: „Speziell im urbanen Bereich, wo Platz sehr rar ist, ist es sehr wichtig, dass wir nicht überall Ladestationen hinbauen. Was wir jetzt bei Easelink mit unseren Partnern umsetzen, ist wirklich das weltweit größte Projekt des vollautomatisierten Ladens“, so Eckhard.

Das Pilotprojekt läuft zwölf Monate und wird zum Großteil durch den EU-Klimaaktivfonds finanziert, die zehn Fahrzeuge werden von der Stadt Graz gefördert. Je nach Lieferzeit sollen die ersten Autos im Spätherbst ihren Betrieb aufnehmen.