Frau mit Koffer
ORF.at/Zita Klimek
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TOURISMUS

Tourismus kämpft mit Ertragseinbußen

Der steirische Tourismus freut sich nach zwei Dritteln der Sommerbilanz über gute Nächtigungszahlen: Mit rund 5,7 Mio. Nächtigungen wurde trotz der Wetterprobleme wieder fast das Vorjahresniveau erreicht. Auf der Ertragsseite gibt es aber Probleme.

Sommerurlaub in Österreich war heuer stärker gefragt als im Vorjahr: Von Mai bis August gab es mit 59,95 Mio. Nächtigungen um 3,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und um 1,6 Prozent mehr als in der Zeit vor der CoV-Pandemie 2019. Die Steiermark konnte die Vorjahreswerte in der bisherigen Sommersaison nahezu stabil halten mit einem marginalen Minus von 0,2 Prozent auf rund 5,7 Mio. Buchungen – mehr dazu in Starker Start für Sommertourismus (news.ORF.at).

„Aufgrund der Teuerungen bleibt weniger übrig“

Johann Spreitzhofer, Hotelier aus St. Kathrein am Offenegg und Spartenobmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, freut sich zwar über die Nächtigungszahlen, verweist aber auf sinkende Erträge und schlechtere Betriebsergebnisse. „Unterm Strich gerechnet, bleibt aufgrund der massiven Teuerungen wesentlich weniger übrig, und das macht uns in einer investitionsintensiven Branche wie dem Tourismus sehr zu schaffen“, so Spreitzhofer.

Auch Tagesgäste bleiben vermehrt aus

Auch in der Südsteiermark, wo die wichtige Herbstsaison langsam ins Finale geht, habe man ähnliche Probleme, so Tourismusverband-Vorsitzender Herbert Germuth: „Die Nächtigungen passen, Umsätze und Erlöse haben aber ebenfalls nachgelassen. Unsere Gäste suchen jetzt natürlich auch preisgünstigere Angebote. Und vor allem schauen sie natürlich auf jeden Euro, den sie ausgeben, der in Preis-Leistung gut passt.“

Zusätzliche Probleme in der Region macht das Ausbleiben der klassischen Kurz-Ausflügler: „Wir spüren, dass die Frequenz der Tagesgäste zurückgegangen ist, in der Wertschöpfung“, so Germuth.

Bangen um Rücklagen

Trotz guter Buchungslage für Herbst und Winter sieht Branchenvertreter Spreitzhofer mit den sinkenden Erlösen ein längerfristiges Problem: „Wir brauchen Rücklagen, damit wir dann auch in Zukunft Investitionen tätigen können, um auf dem Markt attraktiv zu sein.“ Hoffnungsschimmer bleiben die kommenden Herbstferien.